Siri, hö ma
Jetzt stehen in diversen Küchen Alexa und der Homepod herum. Aber sie können noch nicht das, was man sich eigentlich von einem Helfer aus Blech erwarten würde. Eine Wunschliste
"Siri, give me the news." Dieses mehr auf einer Arbeitsebene angesiedelte Statement wird bald auch in Deutschland (derzeit nur in den USA, Großbritannien und Australien) Siri dazu veranlassen, einen aktuellen Podcast mit Nachrichten von sich zu geben. Und das soll auch der HomePod können. Das ist schön und auf jeden Fall schon eine Verbesserung, wenn man es einfach leid war, den digitalen Assistenten von Apple immer nur nach dem Wetter oder dem nächsten Pizza-Restaurant in seiner Nähe zu fragen. Beides kannte man ja nun wirklich schon auswendig.
Bei Alexa und dem passenden Blechkasten in der eigenen Küche geht es einem ja nicht wesentlich anders. Immerhin kann man dem Ding von Amazon noch per Download ein paar andere Sachen beibringen. Das macht das Ding dann nicht ganz so öde. Wenn man eh das Gefühl hat, sich eigentlich nur ein modernes Radio in die Küchenzeile gestellt zu haben, das man wenigstens anbrüllen kann, dann ist der Spaß eher minimiert und schreit nach neuem.
Es fehlt uns nämlich in der Feature-Liste einiges, was diese angeblich so nützlichen Helferlein können sollten. Denn nur dann wären sie wirklich eine sinnvolle Ergänzung des eigenen Haushalts. Gut, ein paar Dinge haben wir uns eh gleich aus dem Kopf geschlagen:
"Ey, Alexa, hol mir ein Bier" oder "Hey Siri, frag mal bei der Nachbarin, ob sie uns Mehl borgen kann" haben wir erst gar nicht auf die Wunschliste gelassen. Das eine wäre nun wirklich zu Macho, und zusammen mit dem anderen muss man leider sagen: Alexa und Siri haben keine Gliedmaßen, um Dinge von A nach B zu bringen. Keine Arme, kein Mehl, leider. Aber "Hey Siri, frag mal das Nachbar-Siri, ob wir bei der Nachbarin Mehl im Haus hätten und wann wir uns das abholen könnten, wir bringen auch eine Flasche Bier mit" wäre doch schon einmal ein Ansatz. Außerdem könnten wir damit vielleicht einen Tinder-Account einsparen. Aber das ist jetzt vielleicht zu weit gedacht.
Was auf jeden Fall in der Liste der zu programmierenden Nutzbringer aufgenommen werden sollte, sind einfache aber immer noch nichtvorhandene Reaktionen auf unsere Fragen wie
"Wie war Dein Tag, Schatz?"
"Auf welche pazifischen Inseln könnten wir Ihre Eltern schaffen, damit sie uns nicht besuchen kommen (buche Flug)."
"Wo liegt schon wieder mein Autoschlüssel?"
"Kannst Du bitte die Kinder ins Bett bringen?"
"Was muss ich tun, damit mir jemand ein Bier oder Mehl bringt?"
"Mach den Abwasch ... ach so, keine Hände ... schalt die Spülmaschine ein."
Das nur in Ansätzen und einem sehr altertümlichen Haushaltsmodell folgend, das sich nun so gar nicht aufgeklärt und eher nach Ehemann aus den 60ern anhört. Im Ernst. Solange weder Siri noch Alexa sinnvolle Antworten auf solche Fragen anbieten können, kommt mir sowas nicht ins Haus. Derzeit hätte ich eh nur einen Kasten im Angebot, der mithört und mir dann immer wieder unter die Nase reibt, dass ich Mehl und Bier inzwischen auch über Amazon bestellen könnte.
Wie öde.