Strohfeuer an den Börsen ist schon wieder zu Ende
Schon einen Tag nach Bekanntwerden des Euro-Rettungspakets geht es nach Rekordanstiegen wieder nach unten
Es war erst einmal ein Strohfeuer, das das überstürzt geschnürte 750-Milliarden-Euro-Rettungspaket gestern an den Börsen gezündet hat. Zunächst gab es allerorten Zuwächse in einer Höhe, die mit einer vernünftigen Reaktion nichts zu tun haben, sondern nur von der Irrationalität zeugen, die an den Märkten herrscht und jetzt mit Panik bzw. Volatilität oder Unsicherheit von professionellen Deutern bezeichnet wird.
Nach dem kurzen Höhenflug am Montag ging es schon am Nikkei-Index wieder nach unten, die europäischen Börsen zogen nach, zu erwarten ist, dass auch an den amerikanischen Börsen nichts anderes geschieht. Auch der Euro ist nach einem kurzen Hoch auch schon gestern wieder gesunken und steht nun bei 1,27, Tendenz fallend. Die Euphorie habe sich gelegt, jetzt werden die Gewinne mitgenommen, heißt es.
Trotz der Gesten der EU und den Beschlüssen der Zentralbank ist auch tatsächlich noch nichts passiert. Sollten ein oder gar zwei oder mehr Länder wie Italien oder Spanien einknicken, dann reichen wohl auch die 750 Milliarden bzw. 860 Milliarden, schließt man die Griechenlandhilfe ein, nicht weit. Unklar ist auch weiterhin, ob die 110 Milliarden für Griechenland eine Garantie bieten und ob das Land mit den verordneten Sparmaßnahmen nicht noch weiter abrutschen und zudem politisch instabil werden wird. Zudem gibt es nicht nur die Eurozone, sondern auch viele Länder in der EU, die bereits auf Unterstützung angewiesen waren und es, wie Großbritannien, möglicherweise bald sein werden. Die Situation bleibt unsicher – und ist bei weitem unabsehbarer und größer als bei der Finanzkrise.