Südafrika setzt (nicht) auf Biomasse

Im Konflikt zwischen Lebensmittel und Agrarsprit wählt die Republik Lebensmittel

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Über den Streit zwischen dem Anbau von "Energiepflanzen" und Lebensmitteln hat Telepolis mehrfach berichtet. Nun hat laut einem Bericht in der aktuellen Ausgabe von E+Z (Entwicklung und Zusammenarbeit, eine vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierte Zeitschrift, Südafrika beschlossen, den Sprit vom Acker aus Furcht vor steigenden Lebensmittelpreisen doch noch so stark zu fördern. Das Ziel wurde mehr als halbiert: Es soll nur nur 2% Biokraftstoff statt 4,5% beigemischt werden.

Deutschland hätte übrigens dieses Ziel schon erreicht. EU-weit ist sogar für nächstes Jahr in der Richtlinie 2003/30/EG vorgeschrieben, dass 5,75 Prozent aller Kraftstoffe aus Energiepflanzen gewonnen werden müssen.

Mehr noch: Ethanol soll in Südafrika in den nächsten fünf Jahren gar nicht aus Mais gewonnen werden. In den USA soll dieses Jahr bereits die Hälfte der Maisproduktion in die Erzeugung von Ethanol fließen, was für Engpässe bereits auf dem Weltmarkt führt. Vielleicht mit einem Blick auf Mexiko hat Südafrika nun Vorsicht walten lassen.