Thailand: Attentäter vom Erawan-Schrein in Bangkok gefasst?
Die Polizei hat einen arabisch aussehenden Mann festgenommen. In dessen Apartement wurde eine größere Menge an Werkzeug und Material gefunden
Knapp zwei Wochen nach dem Anschlag am Erwan-Schrein in Bangkok am 17. August, dem 20 Menschen zum Opfer fielen, davon 14 Ausländer, hatten die Bangkoker Behörden noch immer keine Hinweise veröffentlicht, die darauf hingedeutet hätten, dass man dort eine heiße Spur verfolge. Doch am Samstag änderte sich die Lange mit der Festnahme eines Ausländers in einem Apartmentblock im Osten Bangkoks schlagartig.
Am Samstag Nachmittag (Ortszeit) hat Bangkoks Polizei einen arabisch aussehenden Mann in einem von ihm gemieteten Raum im Bangkoker Nong Chock-Distrikt festgenommen und vor Ort eine größere Menge an Werkzeug und Material gefunden, das zum Bau von Bomben geeignet sein soll. Unter den vorgefundenen Materialien waren offensichtlich auch Kugeln, wie sie in den Bomben vom Erawan-Schrein und an der Sathorn-Pier benutzt wurden.
Bei dem in dem Apartment ebenfalls gefundenen vorgeblich türkischen Pass handelte sich offensichtlich um ein gefälschtes Dokument mit Rechtschreibfehlern. Dass es sich bei dem Festgenommen um einen Türken handeln könnte, wurde von der Bangkoker Polizei bislang nicht bestätigt.
Grundsätzlich scheint man bei den Bangkoker Behörden mit Hinweisen sehr zurückhaltend zu sein, die eine Spur mit Verbindungen zur Türkei nahelegen könnten. Im Laufe der vergangenen Woche war von verschiedenen Medien über Hinweise berichtet worden, die auf eine Spur zu den Grauen Wölfen in der Türkei hindeuteten. Diese Verbindung wird beispielsweise von IHS Jane's erwähnt. IHS Jane's hatte schon vor dem Attentat am Erawan-Schrein auf Verbindungen zwischen den türkischen Grauen Wölfen und Uigurischen Widerstandsgruppen hingewiesen.
Auf die Spur des jetzt Festgenommen war man möglicherweise durch den Abgleich von Bildern gekommen, die bei der Einreise über den Bangkoker Flughafen von jedem Einreisenden aufgenommen werden und die eine deutlich bessere Qualität besitzen, als die Videoaufnahmen aus den Straßen Bangkoks, die sich zuvor bei der Fahndung als wenig hilfreich herausgestellt hatten. Zudem waren die meisten Überwachungskameras gar nicht in Funktion und zumeist wohl auch nicht funktionsfähig.
Der Festgenommene, der seit Juli in dem Apartment-Block gewohnt haben soll, in dem er jetzt festgenommen wurde, wurde am Samstag Nachmittag an einen unbekannten Ort verbracht. Es ist damit zu rechnen, dass spätestens Anfang kommender Woche weitere Informationen bekannt werden.