Tödliches Ende der Geiselnahme in Algerien
Elf Dschihadisten wurden bei der Aktion der algerischen Spezialkräfte getötet. Die Geiselnehmer sollen zuvor sieben Geiseln "hingerichtet" haben
Nach offiziellen Angaben, auf die sich ein Bericht der algerischen Zeitung El Watan stützt, ist die Geiselnahme auf dem Gasfeld in Tiguentourine bei In Amenas mit einem weiteren Angriff von algerischen Spezialtruppen beendet worden.
Elf Geiselnehmer sind demnach tot, ebenso sieben Geiseln - nach Informationen der Zeitung wurden sie von ihren Entführern "hingerichtet", bevor die Armee den Angriff durchgeführt habe. Dies soll auch das algerische Staatsfernsehen so berichtet haben.
Am heutigen Morgen hätten die Entführer mit der Ermordung der ersten Geiseln angefangen, nachdem sie "alle Hoffnung verloren hätten", mit den sieben verbliebenen Geiseln den Ort verlassen zu können. Dies habe die Spezialtruppen zum Eingreifen gezwungen, so die Zeitung. Die Entführer hätten sich auf einen kollektiven Selbstmord vorbereitet, berichtet El Watan weiter. Die Anlage sei vermint gewesen.
Nach dem ersten Eingreifen der Armee am Donnerstag, in dessen Folge nach algerischen Quellen zwischen 25 und 27 Geiseln unter noch nicht ganz geklärten Umständen getötet wurden, gab es scharfe Kritik an der Aktion der Armee, insbesondere aus Großbritannien und Japan ( Fataler algerischer Alleingang). Unter den sieben Geiseln, die sich nach gestern bekannt gewordenen Angaben der Entführer noch immer in ihrer Gewalt befanden, sollen drei Belgier, zwei Amerikaner, ein Japaner und ein Brite gewesen sein. Zuvor seien von der Armee noch am Vormittag 16 Geiseln, darunter angeblich zwei Amerikaner, zwei Deutsche und ein Portugiese, befreit worden.
Noch immer gibt es keine genauen offiziellen Angaben über die Zahl der Geiseln, die auf der Erdgasförderanlage umgekommen sind. Ebenfalls noch unbekannt ist die genaue Zahl der Entführer und deren Identität. Nach Informationen der mauretanischen Nachrichtenagentur ANI, die seit gestern auch in deutschen Medien kursiert, sollen die Dschihadisten, etwa 40 Mann, aus dem Niger nach Algerien gekommen sein; als Anführer nannte die Nachrichtenagentur einen Mann namens Abderrahmane Al Nigeri.