Trockenheit hält an
Gelegentliche Niederschläge waren insgesamt unterdurchschnittlich. Rhein hat extremes Niedrigwasser
In weiten Teilen Europas war es im November viel zu trocken. Das geht aus der Analyse von Wetterdaten hervor, die das Copernicus-Programm der EU regelmäßig am Europäischen Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersagen im britischen Reading erstellt.
Über längere Zeiträume betrachtet ist das Bild etwas differenzierter. Aber im meteorologischen Herbst, das heißt, in den Monaten September bis November, fiel in einem Band, das ganz Deutschland von der Nord und der Ostsee bis zur Schweiz, den Südosten Frankreichs sowie Teile Norditaliens umfasst, unterdurchschnittlich Regen.
Ebenso waren auch die vergangenen 12 Monate von Dezember 2019 bis November 2020 für weite Teile Deutschlands und Frankreichs zu trocken. Mit anderen Worten: Ein Ende der großen Trockenheit, die seit dem Hitzesommer 2018 in weiten Teilen des Landes herrscht, ist noch immer nicht in Sicht.
Niedrigwasser im Rhein
Wenig verwunderlich sind da die Meldungen der letzten Tage, dass am Rhein Niedrigwasser der Schifffahrt zu schaffen macht. Das ist zwar im Herbst nicht ungewöhnlich, doch die derzeitige Dauer fällt aus dem Rahmen. Dass die niedrigen Pegelstände so lange anhalten, sei unüblich, heißt es auf Wetter.de. Außerdem sei das Wasser zum Teil deutlich niedriger als das mittlere Niedrigwasser.
Ein Blick auf den Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt die Ursache. Im Oberboden ist zwar bis in 25 Zentimetern Tiefe alles mehr oder weniger in Ordnung - von Schleswig-Holstein abgesehen -, aber darunter herrscht vielerorts weiter extreme Dürre, insbesondere auch am Oberlauf der Donau und entlang des Rheins in Baden-Württemberg. Kein Wunder, das dort zu wenig Wasser in den Rhein fließt.
Wetter spielt vielerorts verrückt
Derweil spielt das Wetter vielerorts verrückt. Während über Deutschland insgesamt weiter zu wenig Regen und Schnee fällt, geht in den Alpen derzeit extremer Schneefall nieder, wie unter anderem der österreichische Journalist Alois M. Holzer mit zahlreichen Fotos und Videos auf Twitter dokumentiert.
Die libanesische Hauptstadt Beirut wurde derweil am Wochenende von einem ganz extremen Hagel-Sturm heimgesucht, und der Südwesten des Irans hat mit katastrophalen Überschwemmungen zu kämpfen.
Schwere Niederschläge werden in den nächsten Tagen auch für die griechischen Inseln vor der türkischen Küste erwartet, wo die EU weiter Flüchtlinge hinter Stacheldraht in Zelten ohne Boden und in einem Lager ohne Warmwasser und feste Sanitäranlagen festhalten lässt. Das ganze bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius.