UN-Klimakonferenz in Doha eröffnet

Am Persischen Golf treffen sich die Vertreter von 191 Staaten, um über internationalen Klimaschutz zu verhandeln

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In Doha, im arabischen Emirat Katar am Persischen Golf gelegen, hat am Montag die diesjährige UN-Klimakonferenz begonnen. Auf dem Programm stehen vor allem Verhandlungen über eine Fortschreibung des Kyoto-Protokolls.

Die Aussichten auf substanzielle Fortschritte sind allerdings eher bescheiden. US-Chefunterhändler Jonathan Pershing machte zum Auftakt //www.trust.org/alertnet/news/deep-emissions-cuts-urged-at-climate-summit, dass von seinem Land kein Entgegenkommen zu erwarten ist. Die USA hatten vor drei Jahren in Kopenhagen unverbindlich versprochen, ihre Treibhausgasemissionen bis 2020 in etwa auf das Niveau von 1990 zurück zu fahren. Mehr sei nicht drin. Man unternehme bereits enorme Anstrengungen, so Pershing.

Derweil macht es sich Gastgeber Katar, ein Land, in dem die meisten Einwohner keine Bürgerrechte besitzen, besonders einfach. Kaum ein anderer Staat emittiert pro Kopf der Bevölkerung so viele Treibhausgase. 61,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente waren es 2007 nach Regierungsangaben, also rund 24 Tonnen pro Kopf und Jahr. Das liegt noch vier bis fünf Tonnen über dem US-Niveau und entspricht mehr als dem Doppelten des hiesigen Ausstoßes.

Der Gastgeber und Präsident der Konferenz, Abdullah bin Hamad Al-Attiyahn hat darauf eine einfache Antwort: "Ich glaube nicht daran, Kohlenstoff auf die Einwohnerzahl umzurechnen. Letztlich ist das wichtigste, wie viel jedes Land produziert", sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur IPS. Al-Attiyahn ist stellvertretender Ministerpräsident seines Landes, das kein Parlament kennt. Laut Wikipedia war er bis 2011 Vorsitzender von Qatar Petroleum.

So etwas dürfte Ländern wie Indien und China, die seit vielen Jahren darauf beharren, dass für alle Menschen die gleichen Rechte gelten müssen, erheblich aufstoßen, aber von Gleichheit unter den Menschen redet man in einer Monarchie ja ohnehin ungern. Zum Glück für das Fortkommen der Verhandlungen ist die für den Prozess wichtigere Generalsekretärin der UN-Klimschutzkonvention aus anderem Holz geschnitzt. Die Zeit werde knapp und die bisher gegen den Klimawandel ergriffenen Maßnahmen würden nicht ausreichen, ließ sie die Presse zu Beginn der Konferenz wissen.