USA. Pipeline vorerst gestoppt
US-Behörden stoppen Bauarbeiten an einer umstrittenen Pipeline, für die Friedhöfe der Ureinwohner zerstört werden und die an wichtigen Trinkwasserrervoirs vorbei führt
Die US-Regierung hat den Stop einer heiß umstrittenen Ölpipeline im Bundesstaat Norddakota angeordnet, wie die in der US-Hauptstadt Washington herausgegebene Zeitung The Hill schreibt. Erst müssten weitere Untersuchungen über die Umweltverträglichkeit des Projekts her.
Die knapp 1900 Kilometer lange Pipeline soll Erdöl aus den Schieferölvorkommen in Norddakota in die Region der Großen Seen pumpen und dort in das existierende Pipelinenetz einspeisen. Bisher wird das mit der umstrittenen Fracking-Technologie gewonnene Öl mit der Bahn abtransportiert.
Wie berichtet hat sich der Widerstand von Umweltschützern und vor allem von Ureinwohnern der Sioux und zahlreicher anderer Nationen daran entzündet, dass die Pipeline die Trinkwasserversorgung in einer nahegelegenen Reservation gefährden könnte. Kurz vor der Entscheidung aus Washington hatte ein Bundesgericht eine Klage gegen den Pipelinebau abgewiesen.
Anfang September waren bei den Bauarbeiten bereits Begräbnisstätten der Standing Rock Sioux zerstört worden, wie EcoWatch schreibt. Weitere den Sioux heilige Orte seien in Gefahr. Gegen Protestierende wurde dabei von privaten Sicherheitsleuten Pfeffergas und scharfe Hunde eingesetzt, wie in diesem Video von Democracy Now zu sehen ist.
Die Moderatorin des Videos und bekannte linke Journalistin Amy Goodman wurde im Anschluss daran mit einer Klage wegen unerlaubten Betretens des Geländes konfrontiert. Goodman sieht darin einen "inakzeptablen Angriff auf die Pressfreiheit". Sie habe ihre Arbeit getan, in dem sie über Wachleute berichtete, die ihre Hunde auf die Protestierenden losgelassen hätten.
In der Klage gegen das Bauvorhaben argumentiert der Standing-Rock-Stamm mit der Verletzung verschiedener Umweltgesetze. Die Versorgung von Millionen Menschen, die vom Wasser des Missouri abhängen, sei in Gefahr. Eine Idee davon, dass diese Sorgen nicht aus der Luft gegriffen sind, zeigt ein Blick auf die Lange Liste der Pipeline-Lecks und -Brüche in den USA.