Redaktionelle und technische Neuaufstellung: Telepolis auf neuer Domain

Themen des Tages: Was der Nato-Chef in der Ukraine befürchtet. Wie die deutsche Wirtschaft auf Teuerungen reagiert. Und warum Telepolis eine neue Adresse hat.

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Zwei Friedensaktivisten analysieren die US-Rolle in der Ukraine.

2. Deutsche Unternehmen haben einen Neujahrskater.

3. Auf Seite 2 lesen Sie, warum Telepolis eine neue Adresse hat.

Doch der Reihe nach.

Die USA und der Krieg

Mit der Rolle der USA im Ukraine-Konflikt befassen sich heute bei Telepolis die US-Friedensaktivisten Medea Bejamin und Nicolas J. S. Davies. Sie erinnern daran, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kürzlich in einem Fernsehinterview in seinem Heimatland Norwegen seine größte Befürchtung für diesen Winter geäußert habe: dass die Kämpfe in der Ukraine außer Kontrolle geraten und zu einem großen Krieg zwischen der Nato und Russland führen könnten. "Wenn die Dinge schiefgehen", so habe er gewarnt, "können sie furchtbar schiefgehen".

Das war ein seltenes Eingeständnis von jemandem, der sehr stark in den Krieg involviert ist. Es spiegelt den Zwiespalt wider zwischen den jüngsten Erklärungen der politischen Führer der USA und der Nato auf der einen und denen der Militärs auf der anderen Seite.

Medea Benjamin, Nicolas J.S. Davies

Die deutsche Wirtschaft und die Krise

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft sei ausgesprochen schlecht, berichtet heute Telepolis-Autor Bernd Müller: Vier von zehn Unternehmen erwarten in diesem Jahr einen Rückgang ihrer Geschäftstätigkeit. Das ergab eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), deren Ergebnisse am Montag vorgestellt wurden.

Es sind vorwiegend die hohen Energiekosten, Probleme in den Lieferketten und die Folgen des Krieges in der Ukraine, die für die trüben Geschäftsaussichten verantwortlich gemacht werden. Im Winterhalbjahr sei zwar die Gefahr einer Gasmangellage nicht mehr so bedrohlich wie im Sommer 2022, aber die Energiepreise blieben auf einem hohen Niveau. Produktionsstörungen seien deshalb nicht ausgeschlossen.

Brasilien und der Putschversuch

Mit dem Putschversuch in Brasilien befasst sich heute Telepolis-Redakteurin Claudia Wangerin. Sie erinnerten die Szenen in Brasilia an den Sturm der Anhänger des Ex-US-Präsidenten Donald Trump auf das Kapitol in Washington vom 6. Januar 2021. Die radikalen Anhänger des rechten brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro drangen in den Nationalkongress, den Obersten Gerichtshof und den Regierungssitz Palácio do Planalto ein und randalierten in Sitzungssälen und Büros.

"Was sie heute getan haben, ist beispiellos in der Geschichte des Landes", sagte Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva, der zum Zeitpunkt der Attacke nicht in der Hauptstadt war, aber kurz darauf eintraf, laut einem Bericht der Deutschen Presseagentur. "Das war Barbarei. Das waren Faschisten. Sie müssen gefunden und bestraft werden."