Redaktionelle und technische Neuaufstellung: Telepolis auf neuer Domain

Seite 2: Ansgar Heise: "Für mich ist Telepolis eine Herzensangelegenheit"

Das neue Jahr beginnt für Telepolis – wie einige Leserinnen und Leser heute schon bemerkt haben – zunächst mit einer technischen Neuerung. Nach mehr als 25 Jahren tritt unser Magazin von heute an unter einer eigenen Adresse auf: telepolis.de. Das ist, wie wir finden, eingängiger als das bisherige URL-Kürzel "heise.de/tp" und wird dem Projekt gerecht: Denn Telepolis war von jeher ein in sich geschlossenes publizistisches Projekt der Heise Gruppe.

Der Auftritt von Telepolis mit einer eigenen Domain hat vor allem aus der Entwicklungsperspektive Sinn. Suchmaschinen goutieren es, wenn Inhaltsarten deutlich getrennt sind. Mit dem eigenen Webauftritt bleibt Telepolis integraler Bestandteil der Heise-Publikationen, zugleich trennen wir den politischen Journalismus deutlicher von den technischen und fachspezifischen IT-Inhalten.

Verleger Ansgar Heise betont indes die Gemeinsamkeiten. "Für mich ist Telepolis eine Herzensangelegenheit", sagt er: "Genauso wie die anderen Publikationen aus dem Hause Heise den IT- und Technikbereich kritisch hinterfragen, beleuchtet Telepolis gesellschaftliche und politische Entwicklungen. Dabei greift Telepolis auch Themen auf, die in anderen Medien nicht zu finden sind und stärkt so den Meinungspluralismus. Die Domain telepolis.de sehen wir als Chance, die eigenständige Position von Telepolis als unabhängiges Portal für politische Themen und Diskussionen – die durchaus kontrovers sein dürfen – zu schärfen."

Im vergangenen Jahr hat Telepolis dafür mehrere Expertinnen und Experten mit an Bord geholt. Wie an dieser Stelle im Dezember schon angekündigt wurde, werden neben dem ehemaligen Staatssekretär und Chef-Volkswirt bei der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung, Heiner Flassbeck, neue Kolumnisten bei Telepolis einsteigen. Zu ihnen gehört der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und Anti-Lobby-Aktivist Marco Bülow, der Politikwissenschaftler Christian Hacke und der Medienwissenschaftler Michael Haller.

"Die technischen und redaktionellen Neuerungen bei Telepolis sind Teil eines publizistischen Konzeptes, das wir im vergangenen Jahr in enger Zusammenarbeit mit Fachabteilungen im Haus entwickelt haben und das wir in diesem Frühjahr präsentieren werden", so Telepolis-Chefredakteur Harald Neuber: Telepolis werde künftig noch stärker als bisher mit einer dominierenden Tendenz brechen, die Journalismus in politische und mediale Schubladen einordnet.

"Nicht die politische Haltung steht im Vordergrund, sondern mehr noch als bisher professionelle Standards und ein möglichst breiter Meinungskorridor – darin sehen wir unseren journalistischen Kernauftrag", so Neuber: "Telepolis wirft ein Schlaglicht auf die blinden Flecken in der Berichterstattung, bricht mit Polarisierungen und bietet exklusive Inhalte sowie neue Sichtweisen auf alte und neue Akteure der Medienlandschaft."