Russland lacht über Sanktionen: Ölgeschäft blüht prächtiger denn je

Öltanker ankert auf offenem Meer - Russlands Ölexporte trotzen Sanktionen

Ein Öltanker verankert auf der endlosen See, Symbol für die Stärke und Resilienz von Russlands Ölexportgeschäft trotz internationaler Sanktionen.

(Bild: Aerial-motion / Shutterstock.com)

Trotz globaler Sanktionen setzt Russland seinen Ölexport ungebremst fort. Handel floriert, als hätte es nie Einschränkungen gegeben. Das sind die aktuellen Daten.

Russland trotzt weiterhin den Sanktionen des Westens und die Rohölexporte auf dem Seeweg florieren. Gemessen am Bruttowert haben sie den höchsten Stand seit Oktober erreicht, berichtet die Finanzagentur Bloomberg.

Russlands Ölexport trotzt westlichen Sanktionen

Mit Sanktionen und einer Preisobergrenze für Rohöl versuchten die G-7-Staaten und die Länder der Europäischen Union, die Kriegskasse des Kremls zu schmälern. Diese Strategie war bislang nicht erfolgreich, wie Bloomberg bereits Anfang März berichtete. Die Regierung in Moskau habe deutlich mehr Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft erzielt, hieß es.

Dieser Trend scheint sich fortzusetzen, so Bloomberg. In der Woche bis zum 10. März erreichten die Ölexporte auf dem Seeweg einen Bruttowert von 1,86 Milliarden US-Dollar. In diesem Zeitraum stieg die Exportmenge um 590.000 Barrel pro Tag (bpd) und stieg damit auf 3,7 Millionen bpd.

Höchststand bei Russlands Seeweg-Ölexporten

Die Exportmenge lag damit deutlich über dem Zielwert, den Russland mit seinen OPEC+- Partnern vereinbart hat. Der Vier-Wochen-Durchschnitt überstieg das Ziel um rund 80.000 Barrel pro Tag.

Im Pazifikhafen Kozmino wurden in der vergangenen Woche elf Tanker beladen. Das ist nur ein Schiff weniger als in der Rekordwoche bis zum 4. Februar und fünf mehr als in der stürmischen Vorwoche.

Der größte Teil der russischen Öllieferungen ging an asiatische Kunden. Zusammen mit den Lieferungen, für die kein endgültiger Bestimmungsort angegeben wurde, gingen 2,92 Mio. bpd nach Asien.

Asiatische Kunden größte Kunden für Russlands Öllieferungen

Rund 1,37 Millionen Barrel Rohöl pro Tag wurden auf Tanker mit Ziel China verladen. Die Importe des asiatischen Landes über den Seeweg werden durch rund 800.000 Barrel Rohöl pro Tag aus Russland gespeist, die entweder direkt oder über Kasachstan per Pipeline geliefert werden. Die Schiffslieferungen nach Indien beliefen sich auf durchschnittlich 1,08 Millionen Barrel pro Tag.

Für beide Länder könnten die Zahlen in den kommenden Wochen weiter steigen. Dies ist auf die Mengen ohne endgültige Bestimmung zurückzuführen. Diese Schiffe steuern entweder Häfen in Ägypten an oder werden vor dem südkoreanischen Hafen Yeosu von Schiff zu Schiff umgeladen. In der Regel enden diese Lieferungen laut Bloomberg in Indien oder China.

Die Mengen ohne endgültigen Bestimmungsort umfassen auch die gestrandeten Ladungen von Sokol-Öl, die seit Mitte Dezember in Indien nicht gelöscht wurden.

Gestrandete Ladungen von Sokol-Öl

Die Lieferungen an die indischen Raffinerien sind jedoch nach wie vor gering. Indien gehörte zuletzt zu den großen Abnehmern von Sokol-Ladungen. Nach der Verschärfung der Sanktionen durch die USA haben jedoch viele indische Raffinerien auf Lieferungen aus Russland verzichtet. Deshalb lagern immer noch rund 10,5 Millionen Barrel auf Tankern, die im Ostchinesischen Meer oder in der Nähe chinesischer Häfen vor Anker liegen.

Der Rückstau betrug ursprünglich etwa 18 Millionen Barrel, doch er löst sich immer mehr auf. Russland sucht neue Käufer für die Sorte und findet sie etwa in privaten Raffinerien in China.

Türkei als einziger Kurzstreckenmarkt für Öl aus Russlands Westhäfen

Die Lieferungen von Rohöl an europäische Länder wurden eingestellt, nachdem die EU-Länder den Import auf dem Seeweg verboten hatten. Seitdem ist die Türkei der einzige Kurzstreckenmarkt für Lieferungen aus den westrussischen Häfen.

Die Exporte in die Türkei blieben in den vier Wochen bis zum 10. März stabil bei rund 417.000 Barrel pro Tag. Dies ist der höchste Stand seit dem 5. Dezember und ein Anstieg seit dem 25. Februar, als die Lieferungen bei rund 390.000 Barrel pro Tag lagen.

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