Abschied von den Pariser Klimazielen
Seite 2: 9-Euro-Ticket: Eintagsfliege
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Und dann war da noch das 9-Euro-Ticket, das ebenfalls am Donnerstag am späten Abend beschlossen wurde. Doch richtig rausreißen kann es die Klimaschutzbilanz der jüngsten Parlamentsbeschlüsse nicht.
Für Juni, Juli und August kann jetzt ein bundesweit im ÖPNV sowie im Regionalverkehr der Bahnen gültiges Monatsticket gekauft werden, das neun Euro kostet.
Hört sich gut an, allerdings demonstriert die Ampel-Koalition nebenbei einmal mehr, wo ihr Prioritäten liegen. Die Sprit-Subventionierung, von der Wohlhabende mit größeren Autos überproportional profitieren, lässt man sich 3,15 Milliarden Euro kosten. Für die im Durchschnitt schlechter gestellten ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer gibt es hingegen nur 2,5 Milliarden Euro.
Außerdem handelt es sich bei dem 9-Euro-Ticket eher um eine Eintagsfliege. Ein Antrag der Linkspartei, die Maßnahme bis mindestens zum Jahresende auszudehnen, wurde abgelehnt.
Ebenso der im Antrag enthaltene Vorschlag, schon ab Juli mit den Ländern über die Ausweitung der ÖPNV-Angebote zu sprechen.
Davon ist nämlich bisher kaum die Rede und für ein befristet höheres Fahrgastaufkommen werden die Betriebe oder auch die Regionalbahnen kaum neue Fahrzeuge anschaffen und die Takte verdichten.
Also dürfte es in den nächsten Monaten eng in Bus und Bahn werden. Ein kleines Corona-Förderprogramm, damit Deutschland auch weiter beim Ringen um den Weltmeistertitel in Sachen Covid19-Infizierte und -Tote ganz vorne mitspielen kann.