Afrin: YPG in der Zwickmühle
Seite 2: Die Vereinbarung muss noch "reifen"
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Geht es nach Magniers Informationen, so halte sich Damaskus noch zurück mit der Entsendung der regulären Armee, da dieser Entschluss erst noch "reife" und auf allen Ebenen mit Russland - und auch der Türkei - abgesprochen werden müsse.
Allerdings würde Assad schon jetzt die Nachricht an Erdogan schicken, dass er sein Territorium nicht aufgebe. Dass die Türkei die Grenzen Syriens zu respektieren habe.
Die Botschaft an die Kurden laute, dass nur die Zentralregierung in Damaskus, die von Russland unterstützt wird, sie schützen könne - und eben nicht die USA. Würden sich die Kurden weiter an die USA halten, so seien sie die Verlierer, wie Magnier schon in der Vergangenheit mehrfach betonte.
Magniers Positionierung und Sympathie ist klar. Sie findet sich nicht aufseiten der USA und nimmt auch nicht engagiert oder kämpferisch Partei für das demokratische Projekt der PYD/YPG, das im Nahen Osten eine Besonderheit ist und politisch viel Zukunfsträchtiges hat.
Der langjährige Nahost-Beobachter hat dagegen im Blick, was die US-Regierung zum Beispiel völlig ignoriert, was aber für Al-Assad und dessen Verbündeten Putin absolute Priorität hat, die Souveränität der syrischen Regierung (keine Einmischung in innere Angelegenheiten) und den territorialen Zusammenhalt Syriens.
Gegen beides spricht das Bündnis, das die USA mit den SDF, wo die YPG den maßgeblichen Kern stellen, auf einem großen Gebiet Syriens haben. Für Damaskus sind die USA Besatzer, aggressiv und nicht eingeladen.
YPG-Sprecher: Unterstützung reicht nicht aus
Der YPG-Sprecher Nouri Mahmoud sagte am Donnerstag gegenüber Reuters, dass die bisherige Unterstützung durch Kämpfer, die die Rückendeckung der syrischen Regierung haben, nicht ausreiche, "um die türkische Besatzung zu stoppen".
Laut Bedran Çiya Kurd, der von ANF-News als Vorstandsmitglied der Demokratischen Gesellschaftsbewegung (TEV-DEM) vorgestellt wird, gibt es Verhandlungen zwischen der YPG und dem syrischen Militär, mit dem Ziel die Grenzen von Afrin zu schützen.
Die Aufgabe, die Besatzung zu verhindern, ist ebenso unsere Aufgabe wie die der syrischen Armee. (…) Das Projekt der demokratischen Autonomie und der Föderation Nordsyrien liegt innerhalb Syriens und sieht die Einheit Syriens vor. Es geht nicht um eine Spaltung Syriens oder darum, einen Teil Syriens abzugrenzen. Es gibt viele Themen, über die wir künftig mit Damaskus zu reden haben.
Bedran Çiya Kurd, TEV-DEM
Laut Kurd stimmt es nicht, dass die YPG "die Waffen niederlegen werden oder Efrîn (Afrin) dem Regime übergeben wird". Es gebe nicht einmal eine solche Diskussion. "Es geht darum, einen Genozid und eine Besatzung zu verhindern. Etwas anderes steht nicht zur Diskussion."