Airbus arbeitet an tödlichem Drohnenschwarm

Seite 2: Flug auf der "Weltraumdatenautobahn"

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Das Fliegen im Schwarm erfordert die schnelle und reibungslose Kommunikation unter den beteiligten Luftfahrzeugen. Das FCAS soll deshalb über Satelliten kommunizieren, die Daten würden in einer militärischen Cloud verarbeitet. Airbus entwickelt diese benötigten Fähigkeiten im System "Network for the Sky" (NFTS). Es integriert Funkstrecken über verschiedene geostationäre, in unterschiedlichen Höhen fliegende Satelliten.

Weil dies für manche Szenarien immer noch zu langsam ist, will Airbus für das FCAS auch laserbasierte Satellitenverbindungen nutzen. Der Konzern bleibt hierzu unkonkret, der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) nennt jedoch die laserbasierte "Weltraumdatenautobahn" von Airbus, die der Rüstungskonzern mit massiven öffentlichen Geldern errichtet und allein vermarktet.

Es ist unklar, inwiefern Airbus im Projekt FCAS von den Forschungen an seiner Luftkampfdrohne "Sagitta" profitiert. Dieser sogenannte Nurflügler ist mit einem Düsentriebwerk angetrieben und existiert als flugfähiger Demonstrator im Maßstab 1:4. Im vergangenen Jahr war die Drohne erstmals vom südafrikanischen Testgelände Overberg für Flugtests aufgestiegen und flog auf einem vorprogrammierten Kurs (Deutsche Luftkampfdrohne startet zum Erstflug).

Bislang ebenfalls nur als flugfähiges Modell hat der Rüstungskonzern in den Nullerjahren die Drohne "Barracuda" entwickelt. Ab 2006 wurde mit dem "Barracuda" bereits die "vernetzte Operationsführung" mit anderem Kriegsgerät erprobt, außerdem die Integration in den zivil kontrollierten Luftraum sowie die Automatisierung von Teilen des Fluges. Der "Barracuda" hat über 500 Bodentests und mindestens 13 Flugtests absolviert, in mindestens einem Fall stürzte eine Drohne bei einem "firmeninternen Testflug" ins Meer.

Laut dem Verteidigungsministerium hat Airbus sämtliche Entwicklungskosten übernommen. Die Airbus-Drohne wurde jedoch im Rahmen eines Forschungsprogramms getestet, das das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung finanziert hat.