Airbusabsturz in Frankreich: "Ursache unbekannt"
Für 144 Passagiere und 6 Crewmitglieder an Bord des Germanwings-Fluges von Barcelona nach Düsseldorf gibt es keine Hoffnung
Das Flugzeug sei total zerstört, es gebe ein Dutzend größerer Teile, ansonsten nur kleinere Teile, verstreut über ein unwegsames, zerklüftetes Gelände, berichtenBergungshelfer von der Absturzstelle des Airbus A 320 in den französischen Alpen. Chancen darauf, Überlebende zu finden, gibt es nicht. General David Galtier, Chef der Gendarmerie der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur, hat ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet.
150 Personen, 144 Passagiere und 6 Crewmitglieder waren an Bord des Germanwings-Flugs 4U-9525, der heute Morgen von Barcelona startete und in Düsseldorf ankommen sollte. Die französische Flugkontrolle erhielt um 10 Uhr 53 das letzte Signal, heißt es in französischen Medien. Erst 8 Minuten zuvor, um 10 Uhr 45, hatte sie nach Informationen des Spiegel die reguläre Reiseflughöhe erreicht. Die sie aber nach einer Minute wieder verlassen habe, um in einen "achtminütigen Sinkflug einzutreten". Als der Kontakt zum französischen Radar um 10.53 abbrach, befand sich das Flugzeug laut Nachrichtenmagazin auf einer Höhe "von etwa 6.000 Fuß".
Die Ursachen des Absturzes in der Nähe von Seyne-les-Alpes sind am Dienstagnachmittag noch unbekannt. Der französische Premierminister Valls teilte mit, dass "zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Hypothese ausgeschlossen werden kann". In Kommentaren zu Live-Blogs tauchen immer wieder Fragen danach auf, ob ein Terroranschlag ausgeschlossen werden kann, da diese Annahme in der Berichterstattung nicht erwähnt werde. Die Medien-Spekulationen zur Absturzursache in Frankreich wie in Deutschland verfolgen meist die Suche nach technischen Gründen, wofür der längere Sinkflug spricht.
Betont wird seitens der Fluggesellschaft, dass der Pilot über reichlich Berufserfahrung verfügte, er sei seit mehr als zehn Jahren im Dienst von Germanwings und der Lufthansa und habe über 6.000 Flugstunden an Erfahrung. Das Flugzeug sei zuletzt im Sommer 2013 generalinspiziert worden, so Le Monde. Den Jungfernflug hatte die Maschine am 29.November 1990, so der Spiegel.
Unter den Opfern befinden sich laut Germanwings 67 Deutsche. Über die Anzahl der Passagiere aus anderen Ländern sind noch keine genauen Angaben bekannt. Der französische Präsident Hollande hatte heute Mittag von Passagieren aus Deutschland, Spanien und der Türkei berichtet, für die es keine Hoffnung auf Überleben der Katastrophe gebe.