Angeblich erfolgreicher Test einer Hyperschall-Rakete
Mit den Hyperschall-Raketen oder -drohnen will das Pentagon im Rahmen des Programms Prompt Global Strike alle Ziele in der Welt angreifen können
Als deutliche Geste gegenüber China baut die US-Regierung die militärische Präsenz mit der Stationierung von Soldaten, Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen in Australien aus. Damit soll die Sicherheit beider Länder und die der Region gewährleistet werden, sagte US-Präsident Obama. Man sei damit näher an möglichen Krisengebieten, könne schneller helfen und mit den Partnern kooperieren. Der Schritt zeige auch, dass die USA sich in der gesamten Asien-Pazifik-Region Einfluss sichern und verstärken wollen. Die Chinesen reagierten prompt und lehnten jeden amerikanischen Einfluss in den Raum um das Südchinesische Meer ab.
Näher an Konflikten trotz Entfernung will man mit dem aus der Zeit der Bush-Regierung stammenden Programm Prompt Global Strike sein (Globale Angriffs- und Zerstörungskapazität). Möglichst innerhalb von einer Stunde soll jedes Ziel auf der Erde von amerikanischen Raketen oder Kamikaze-Drohnen erreicht und zerstört werden können.
Letztes Jahr scheiterte der Test mit der Weltraumdrohne Falcon Hypersonic Technology Vehicle 2 (HTV-2). Nach dem Start verlor man den Kontakt mit der Drohne, die mit der Hilfe einer Trägerrakete auf eine Höhe von 100 km gebracht werden und dann mit Mach 20 ein Ziel auf der Erde ansteuern sollte. Auch ein weiterer, mit großem Trara von der Darpa angekündigter Test im August dieses Jahres scheiterte, womit zweifelhaft ist, ob die Falcon weiter im Rennen bleibt.
Erfolgreicher verlief im letzten Jahr der erste Test der für die US-Luftwaffe entwickelten X-51A (WaveRider) von Boeing. Das ist eine Art Flugrakete oder ein Scramjet, der auf eine Höhe von 20 km gebracht wird und dann mit Mach 5 auf ein Ziel niedersaust. Da die X-51 aber leicht mit einem nuklearen Marschflugkörper zu verwechseln ist, wäre ein Einsatz bedenklich (US-Luftwaffe berichtet von erfolgreichem Testflug der Hyperschall-Drohne X-51).
Nun hat die US-Armee eine neue Version einer Überschallflugbombe am Donnertag erfolgreich getestet , meldet das Pentagon. Mit dieser könne man jedes Ziel weltweit innerhalb von einer Stunde angreifen. Die von den Sandia National Laboratories entwickelte AHW (Advanced Hypersonic Weapon) wurde am Donnerstag bei einem Testflug mit einer Trägerrakete von der Pacific Missile Range Facility in Kauai, Hawaii, auf Position gebracht und soll dann in einem Gleitflug mit mehr als Mach 5 über eine Strecke von 4.000 km ihr Ziel bei der Reagan Test Site auf dem Kwajalein-Atoll erreicht haben. Ausgelegt ist AHW allerdings auf Mach 8.
Für die Entwicklung der Überschallwaffe AWH hatte das Pentagon in diesem Jahr fast 80 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Bei dem Test sollten Daten über die Aerodynamik, die Navigation, die Steuerung und den Hitzeschutz gesammelt werden, heißt es im Pentagon. Man habe für den Test die Daten aus den gescheiterten Testflügen der Weltraumdrohne verwendet, wird betont.