Aufrüstung im Kampf gegen den Terrorismus
Israel und Indien vereinbaren enge Kooperation, mit israelischer Erfahrung und Technik wie UAVs und elektrischen Sensoren soll vor allem die Grenze in Kaschmir gesichert werden
Ungeachtet aller Bemühungen, die Spannungen zwischen Pakistan und Indien auf friedlichem Weg zu lösen, wird die militärische Aufrüstung in beiden Ländern vorangetrieben. Angeblich hat China fünf Schiffe nach Karatschi geschickt, die beladen waren mit Bauteilen für 40 neue Kampfflugzeuge des Typs Super-7 und F-7, Waffen und Ersatzteile, um die Unterlegenheit der pakistanischen Luftwaffe zu mindern. Die pakistanische Armee hat dies inzwischen abgestritten. Die indische Regierung hingegen dringt auf eine schnelle Lieferung von russischen Panzern und hat mit Israel eine enge Kooperation auch im Rüstungsbereich vereinbart.
Bei seinem Besuch in Indien besprach der israelische Außenminister Shimon Peres mit dem indischen Verteidigungsminister George Fernandes eine gemeinsame Initiative, Verteidigungsmaßnahmen gegen den Terrorismus zu entwickeln. Die Annäherung beider Länder, die erst seit 1992 diplomatischen Beziehungen aufgenommen haben, stört nicht nur Pakistan, sondern auch den Iran, der die muslimischen Länder vor vermehrten israelischen Aktivitäten in Indien warnte. Das von der israelische Armee beschlagnahmte Boot, das angeblich Waffen für die Palästinenser an Bord hatte, soll diese aus dem Iran haben. Die persische Regierung bestreitet dies, fordert aber gleichzeitig die arabischen Länder wieder auf, die palästinensischen "Freiheitskämpfer" zu unterstützen. Das Land unterstützt schon lange die Hisbollah und andere Terrororganisationen und versorgt sie mit Waffen. Peres hingegen warnte Indien vor der Gefahr für die Region, wenn der Iran, den er ein Zentrum des Weltterrors nannte, zur Atommacht würde.
Indien erhofft sich von Israel die Lieferung von Hightech-Waffen und Aufklärungstechnik. Wie Rediff berichtet, sagte ein hoher indischer Geheimdienstoffizier: "Israel hat viele Jahre gegen militante Gegner gekämpft. Sie haben ein großes Wissen, das für uns nützlich sein könnte. Indien, so bestätigte die Sprecherin des indischen Außenministeriums, Nirupama Rao, sehe sehr große Vorteile darin, "von Israels Erfahrungen im Umgang mit dem Terrorismus zu lernen, das auch Indien seit langer Zeit unter einem grenzüberschreitenden Terrorismus leidet". Die Geheimdienste beider Länder tauschen schon seit einiger Zeit Informationen aus.
Peres sagte der indischen Regierung die volle Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus zu, da beide Länder im Terrorismus einen gemeinsamen Feind hätten. Peres versicherte aber, er sehe nicht, dass ein Krieg zwischen Pakistan und Indien ausbrechen werde, und forderte zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf. Ausgebaut wird nach seinen Äußerungen neben der wirtschaftlichen auch die militärische Kooperation im Hinblick auf die Technik. In Zukunft hänge die Verteidigungsstärke eines Landes weniger von der Größe der Armeen als von der technischen Überlegenheit ab: "Als größte Demokratie in der Welt geht Indien in das neue Zeitalter unter Berücksichtung seiner Hightech-Kapazitäten, indem es alle seine menschlichen und natürlichen Ressourcen einsetzt."
Insbesondere will Indien neben Waffen Aufklärungstechnik wie das Phalcon-Radarsystem erwerben, aber auch unbemannte Aufklärungsflugzeuge oder elektronische Sensoren, um die "Line of Control" (LoC) abzusichern. Die UAVs seien besonders effektiv, die 760 Kilometer lange Grenze zu überwachen und Grenzüberschreitungen zu beobachten. Die "LoC", an der bereits seit Ausbruch des Konflikts die Truppen aufmarschiert sind und sich einzelne Gefechte liefern, soll teilweise auch mit israelischer Technik mit einem elektronisch gesicherten Zaun versehen werden, um so durch den Kaschmir eine Hightech-Mauer zu ziehen, die niemand unbemerkt passieren kann. Auf diese Weise will auch Israel durch eine technisch gesicherte Mauer, die pro Kilometer auf etwa eine Million Dollar Herstellungskosten veranschlagt wird, zwischen Israel und Palästina das Terrorismusproblem lösen.