Balla Balla
Zu viel Kohle, gescheiterte Integration und 200% Doofheit: Deutsche Nationalspieler küssen dem türkischen Mufti die Pantoffeln
Die Wirklichkeit ist nicht zu toppen: Die beiden Profi-Kicker (ganz nebenbei: Deutsche Nationalspieler) Mesut Özil (29) und Ilkay Gündogan (27) haben anlässlich eines Dinners im Mutterland des Fußballs dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan untertänigst gehuldigt - und höchstpersönlich die sultanesken Füße geleckt.
Fußballmillionär Özil, der just im Februar seinen Vertrag beim FC Arsenal um weitere dreieinhalb Jahre lukrativ verlängerte (Wochenverdienst: schlappe 400.000 Euro) macht damit erneut auf sich aufmerksam. Schon 2016 war er mental aufgefallen, als er - geradewegs aus Mekka kommend - die Weltgemeinschaft devot im Büßerhemd grüßte.
Passmaschine mit eindeutigem Fehlpass
Also: Zusammen mit Erdogan, einem Vorzeigestaatsmann und Muster an zivilem Fortschritt, präsentieren zwei Vorzeigefußballer mit deutschem Pass ihre Trikots! Der Verwirrung nicht genug: Ilkay Gündogan (spielt bei Manchester City und stellt gerade einen Pass-Rekord in der englischen Premier League auf - 147 Pässe!) grinst neben seinem Millionärskollegen in die Kameras, während auch er ein Vereinshemd hochhält.
Bloß, Gündogan setzt siegesbewusst noch eins drauf: Er hat sein Manchester-City-Shirt handsigniert: "Für meinen verehrten Präsidenten. Hochachtungsvoll." Damit ist Erdogan gemeint, der hält das Teil gleichfalls grinsend am anderen Ende fest.
"Passmaschine Gündogan" - 96 Prozent der Anspiele kommen angeblich beim Mitspieler an - hat dem Vernehmen nach auch sonst noch zwei Pässe, nämlich einen deutschen und einen türkischen. Insofern ist sein Kniefall vor dem Sultan auch wieder verständlich, irgendwie.
DFB-Chef Reinhard Grindel kritisiert unterdes larmoyant, beide Kicker hätten sich für ein Wahlkampfmanöver missbrauchen lassen. Gündogan gehorsamst: "Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben, geschweige denn Wahlkampf zu machen." Aha, da haben wir was falsch verstanden, kam irgendwie anders rüber.
Scheitert’s am Geld oder am Verstand?
Nun ist ja Geld an sich nichts Schlechtes und auch sowieso grenzüberschreitend unterwegs. Da haben auch die ärmeren Schlucker unter den Fans sicher Verständnis für. Beunruhigender sind dagegen die Anzeichen politischer Debilität, die sich an dem Schaustück zeigen. Ham die noch einen Kopf auf dem Hals oder ist das nur ein Ball? (Also mit Luft drin). Das, bitte, darf man da mal fragen, wenn man solch ein Quantum Doofheit beisammen sieht.
Scheitert’s am Geld oder am Verstand, sinniert der verunsicherte Abendländer. Vielleicht an beidem. Oder zeigt sich hier ein Identitätsproblem? Fette Kohle von den blöden Westlern, aber Schleimen bei den Paschas Richtung Morgenland?
"Fußball ist unser Leben und nicht die Politik", wird ein bußfertiger Gündogan zitiert. Na prima: Eindeutiger Fehlpass.