Bezahlt Deutschland zuviel Entwicklungshilfe?
Seite 2: Andere Länder erobern die vormals deutschen Partnerschaften
- Bezahlt Deutschland zuviel Entwicklungshilfe?
- Andere Länder erobern die vormals deutschen Partnerschaften
- Auf einer Seite lesen
Die Lücke, die sich in der Folge des deutschen Rückzugs auftut, spornt andere Länder geradezu dazu an, diese Bereiche zu erobern.
Während China seine Entwicklungshilfe gerne mit Investitionen in Infrastrukturprojekte sowie eine Ausweitung des Handels begleitet und dabei günstigere Konditionen bietet als westliche Geldgeber, bietet Russland ziemlich handfeste Vorteile.
"Spätestens nach dem Bruch mit dem Westen 2014 ging Moskau eigene Wege. Das Land steigerte seine Entwicklungsleistungen und intensivierte die Zusammenarbeit mit verbündeten Staaten und Ländern, die für die Erreichung strategischer russischer Zielsetzungen wichtig sind" vermeldete die traditionell transatlantisch ausgerichtete Konrad-Adenauer-Stiftung schon im November 2021.
Bei der chinesischen Entwicklungshilfe war das traditionelle chinesische Rechtssystem lange Zeit ein Hemmschuh, weil es nicht so strukturiert ist, wie in den westlichen Geberländern.
China ist kein Mitglied des OECD-Ausschusses für Entwicklungshilfe (DAC) und klassifiziert sich selbst als Entwicklungspartner oder Leistungserbringer in der Süd-Süd-Kooperation nicht als Geber, obwohl dies nicht unbedingt der [vom Westen geprägten] Sichtweise der Empfängerländer entspricht.
Deutsche Welthungerhilfe e. V.
China sei in den vergangenen Jahren zu einem der weltweit größten Geber von Entwicklungshilfe herangewachsen, sagt Andreas Fuchs, der am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) die Kiel Institute China Initiative und an der Universität Göttingen den Lehrstuhl für Entwicklungsökonomik leitet.
Allerdings sei der volle Umfang der Hilfen nicht öffentlich, was anderen Geberländern einen strategischen und effektiven Einsatz ihrer jeweiligen Entwicklungshilfe deutlich erschwere.
Die in Deutschland erstellte Chinese Aid Exports Database soll alle chinesischen Hilfslieferungen seit 2017 enthalten und basiert auf der offiziellen chinesischen Exportstatistik. Die Datenbank umfasst 195 Länder, 184 davon erhielten Hilfsgüter aus China. Erfasst werden dabei ausschließlich Warenlieferungen, keine Geldtransfers.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat China seine Hilfslieferungen in Form von Getreide nach Afrika nach einer längeren Pause wieder intensiviert. Allein im September lieferte China Getreide im Wert von 1,15 Millionen US-Dollar.
Empfängerländer waren Gambia, Eritrea, Äthiopien, Dschibuti und Somalia. Diese Länder sollten eigentlich mit Getreide aus der Ukraine beliefert werden, das dann jedoch vielfach als Viehfutter in spanischen Schweinemästereien landete.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.