Bleifreies Benzin kommt Menschen und Ottern zugute

Englische Otter gesunden dank Umweltschutzmaßnahmen

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Obwohl der Otter einst weit verbreitet war, starb er im 20. Jahrhundert beinah aus. In England geschah dies Mitte der 50er-Jahre und setzte sich bis mindestens bis in die Mitte der 70er-Jahre fort. Aus diesem Grund wurden Forschungsprogramme gestartet, um festzustellen, was den Ottern so zusetzte

Dass es die Umweltverschmutzung sein könnte, lag nahe. Unter anderem waren chlorierte Insektenschutzmittel wie DDT und polychlorierte Biphenyle (PCB) Schuld, doch auch deutliche Bleiablagerungen in den Knochen, verursacht durch den Autoverkehr, konnten festgestellt werden.

Heute weniger bleivergiftet als 1992: Otter (Bild: Cardiff University)

Wie Dr. Liz Chadwick von der School of Biosciences an der Cardiff University nun bekannt gab, wurden im Rahmen dieser Untersuchungen das abgelagerte Blei in den Knochen von über 300 tot aufgefundenen Ottern im Südwesten Englands zwischen 1992 und 2004 untersucht. Diese wurden mit dem Bleigehalt in Flusssedimenten und in den Aufzeichnungen über den Bleigehalt in der Atmosphäre jener Jahre verglichen.

Obwohl auch die jeweilige Bodenbeschaffenheit eine Rolle spielt, die zur Bleianreicherung in der Nahrung der Otter führen kann, wurde eine starke Koinzidenz der Abnahme von Bleiemissionen durch die Umstellung auf bleifreies Benzin und der in gleichem Maße abnehmenden Bleibelastung der Otterknochen festgestellt: diese enthielten im Jahr 2004 nur noch weniger als ein Viertel des Wertes aus dem Jahr 1992.

Die Untersuchungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Cornwall's Wildlife Veterinary Investigation Centre durchgeführt und von der englischen Umweltschutzbehörde finanziert, die Ergebnisse wird Dr. Chadwick auf der momentan (vom 5. bis 7. September 2006) stattfindenden Jahresversammlung der British Ecological Society an der Universität von Oxfort präsentieren.