Chinas Außenamt nennt Baerbock-Äußerung über Xi "extrem absurd"

Deutschlands Außenministerin zählt chinesischen Präsidenten zu den "Diktatoren" dieser Welt. Der Satz fiel im Kontext des Ukraine-Kriegs. So reagiert Beijing.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in mit ihrer Äußerung gegenüber dem Sender Fox News für Verärgerung in Beijing gesorgt. In einem Interview mit dem Sender, der den US-Republikanern um Donald Trump nahesteht, hatte Baerbock den chinesischen Präsidenten Xi Jinping als "Diktator" bezeichnet.

Dies sei "extrem absurd und eine schwere Verletzung der politischen Würde Chinas und eine offene politische Provokation", sagte die chinesische Außenamtssprecherin Mao Ning laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Ihre Regierung sei "zutiefst unzufrieden" und werde auf diplomatischem Wege gegenüber der deutschen Seite vorstellig werden. Ähnlich hatte China auch im Juni reagiert, als US-Präsident Joe Biden Xi Jinping als Diktator bezeichnet hatte.

"Auf Tuchfühlung mit Trumpisten"

Baerbock hatte in dem Interview während ihres Besuchs in den USA über den Krieg in der Ukraine sowie den russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen und gesagt: "Wenn Putin diesen Krieg gewinnen würde, was wäre das für ein Zeichen für andere Diktatoren auf der Welt, wie Xi, wie den chinesischen Präsidenten? Deshalb muss die Ukraine diesen Krieg gewinnen."

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wollte die Äußerungen der Außenministerin weder kommentieren noch werten. Klar sei, "dass China von einem kommunistischen Einparteienregime regiert wird, und klar ist auch, dass das nicht unseren Vorstellungen von einer Demokratie entspricht", sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner.

In deutschsprachigen Medien sorgte es auch für Befremden, dass Baerbock einem rechtskonservativen Sender des Medienmoguls Rupert Murdoch ein solches Interview gab, um bei den US-Republikanern für die Unterstützung der Ukraine zu werben. Sie sei "auf Tuchfühlung mit Trumpisten" gegangen, hieß es beim ZDF. "Was hat sie sich dabei nur gedacht?", fragte T-Online.

Dort wusste der Washington-Korrespondent zu berichten, Baerbock habe "diesmal einer Interviewanfrage des Senders zugestimmt, weil sie glaubt, auf diese Weise jenen großen Teil der Amerikaner mit ihrer Botschaft zu erreichen, der nicht die Demokraten wählt und der nicht die linken Sender CNN, NBC oder ABC anschaut".

In diesem Fall diente wohl "links" als Synonym für Sender, die im faktischen Zweiparteiensystem der USA eher den Demokraten nahestehen.

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