Covid-19: Vorwahlen in Ohio, Georgia, Louisiana und Kentucky abgesagt

Open-Source-Pläne für Beatmungsmaschinen.

Arizona, Florida und Illinois halten am heutigen Termin fest

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Gestern Nacht sagte Mike DeWine, der Gouverneur des US-Bundesstaates Ohio, die eigentlich für heute angesetzten Präsidentschaftsvorwahlen ab. Er begründete die Absage der Vorwahl damit, dass es keine legitime Wahl geben könne, wenn sich die Bürger wegen der grassierenden Covid-19-Epidemie zwischen ihrem Wahlrecht und ihrer Gesundheit entscheiden müssten. Darüber hinaus würden die Mitarbeiter in den Wahllokalen sonst "einem inakzeptablen Gesundheitsrisiko ausgesetzt".

Mit seiner Absage schloss sich DeWine Politikern in Georgia, Louisiana und Kentucky an, die sich wegen der Covid-19-Epidemie bereits vorher zu so einem Schritt entschieden hatten. In Georgia soll die dort eigentlich für den 23. März geplante Vorwahl nun am 19. Mai stattfinden, Kentucky verschiebt seine Abstimmung vom 19. Mai auf den 23. Juni, und Louisiana ruft die Wähler anstatt am 4. April nun am 20. Juni zur Urne.

Weitere Absagen?

In Ohio steht ein Nachholtermin noch nicht fest. Medienspekulationen nach könnte es sein, dass dort überhaupt keine Abstimmung an der Urne stattfinden wird - so wie bei den Stichwahlen zur bayerischen Kommunalwahl in zwei Wochen. Dort können die Bürger nur mehr brieflich wählen.

Ob es noch weitere Absagen gibt, wird sich zeigen. Arizona, Florida und Illinois lassen die Vorwahlen heute trotz zwei- bis dreistelliger Infiziertenzahlen stattfinden. In den besonders stark betroffenen Bundesstaaten Washington und Kalifornien fanden sie bereits statt. Aber im ebenfalls besonders betroffenen New York sind sie für den 28. April angesetzt. Bislang noch gar nicht von Covid-19 heimgesucht ist lediglich West Virginia, wo am 12. Mai gewählt wird, wenn das so bleibt.

500.000 bis 570.000 Beatmungsgeräte fehlen

Wegen der Covid-19-Epidemie wollen auch die Repräsentantenhausabgeordneten der Demokraten nicht fristgerecht zum 23. März in das Kapitol zurückkehren. Bei den Republikanern stößt das auf Kritik, weil sie das letzte Woche verabschiedete 8,3 Milliarden schwere Hilfspaket für das Gesundheitswesen nicht für ausreichend halten. In diesem Zusammenhang wirft man den Demokraten aus den Reihen der GOP vor, weitere Hilfen zu verzögern, weil sie fürchten, dass sie für den Amtsinhaber bei der Präsidentschaftswahl im November werbend wirken. Mit seinem Vorschlag einer bis Jahresende begrenzten Einkommenssteuersenkung hat Donald Trump auch wenig getan, um diesem Eindruck entgegenzuwirken (vgl. Covid-19: Arzneien für die Wirtschaft).

Ein Problem, vor dem das US-Gesundheitssystem steht, ist das Fehlen von etwa 570.000 Beatmungsgeräten. Diese Zahl ergibt sich, wenn man die aktuell vorhandenen 170.000 Geräte von den 740.000 abzieht, die der Washington Post zufolge in einer mit der Spanischen Grippe vergleichbaren Pandemie benötigt werden.

Konservative Medien setzen die Zahl zwar etwas niedriger an - aber nicht um sehr viel. Sie berichten unter Berufung auf Regierungsinsider von etwa 500.000 Respiratoren, die fehlen. Donald Trump hat deshalb die Gouverneure der Bundesstaaten dazu aufgefordert, solche Geräte selbst zu besorgen. Die Rechnung könnten sie dann nachher der US-Bundesregierung schicken. Auf Facebook hat sich währenddessen eine inzwischen über 6000 Mitglieder starke Gruppe gebildet, die CAD-Dateien für den Bau solcher Geräte entwirft und teilt.

Andere Amerikaner setzen eher auf andere Geräte, um sich auf die Krise vorzubereiten: Die Los Angeles Times berichtet von einem großen Ansturm auf Waffengeschäfte wie Martin B. Rettings Gun Shop in Culver City, vor dem Kunden am Samstag bis zu fünf Stunden in der Schlange warteten. Wegen des Genehmigungsverfahrens in Kalifornien, bei dem der Hintergrund der Kaufinteressenten überprüft wird, müssen sie zehn Tage warten, bevor sie ihre Waffe ausgehändigt bekommen.

Und während man in China Verschwörungstheorien über eine amerikanische Herkunft des Virus spinnt (vgl. Coronavirus: "Made in China" oder "Made in the USA"?), belegen amerikanische Prominente die anhand von Eleonora Duse aufgestellte These Marcello Mastroiannis, wonach bekannte Schauspieler nicht unbedingt große Denker sein müssen. Ein besonders bizarres Beispiel dafür liefert die Schauspielerin und Sängerin Keri Hilson, die glaubt, es könne kein Zufall sein, dass Covid-19 Ende des Jahres auftauchte, in dem China sein 5G-Netzwerk startete.

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