Das Anthrax kam vom Militär
Kein Einzeltäter beförderte den US-Patriot-Act mit Anthrax - das US-Justizministerium entlastet vom FBI überführten Bruce Ivins
Als unmittelbar nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 mutmaßlich islamische Terroristen die US-Bevölkerung mit Milzbrandbriefen in Angst und Schrecken versetzten und so die Verabschiedung des USA PATRIOT-Gesetzes maßgeblich beförderten, begann das FBI mit einer sieben Jahre andauernden Untersuchung des Falles, die nicht nur zu Schadenersatzzahlungen in Höhe von fast 6 Millionen Dollar an den unschuldig verdächtigten Biologen Dr. Stephen Hatfill führte, sondern fast gleichzeitig auch zur scheinbaren Überführung des psychisch gestörten Einzeltäters Dr. Bruce Ivins - eines in Diensten des US-Militärs tätigen Mikrobiologen, der sich dann allerdings unmittelbar vor seiner Festnahme das Leben nahm.
Obwohl Fachleute wie etablierte US-Medien inklusive der New York Times (zuletzt im Februar 2011) darauf hinwiesen, die Beweisführung des FBI sei fragwürdig, und Experten immer wieder betonten, Ivins habe nachweislich keine Möglichkeit gehabt, die zur Durchführung der Anschläge erforderlichen Sporen überhaupt herzustellen, wies die Regierung Obama zuletzt im Sommer letzten Jahres alle Forderungen von demokratischen wie republikanischen Abgeordneten nach einer Neu-Untersuchung des Falles als "redundant" zurück.
Nachdem nun aber das Magazin PBS Frontline enthüllte, dass auch das US-Justizministerium Ivins' die Fähigkeit abspricht, in seinem Labor, seiner sogenannten "hot suite", flüssiges Anthrax in das bei den Anschlägen verwandte Sporenpulver zu verwandeln, ist der Fall wieder offener denn je - und erst recht die Frage, weshalb das FBI bei der Überführung des Einzeltäters offenbar schlampte. Was das DOJ indes weiterhin nicht in Frage stellt, ist, dass die verheerende Terroranschlagserie unmittelbar nach "9/11" ihren Ursprung in US-Militär-Kreisen hatte - wie Mathias Bröckers und Christian C. Walther in ihrem soeben im Westend Verlag erschienenen Buch 11. 9.: 10 Jahre danach - Der Einsturz eines Lügengebäudes präzise dokumentieren. Telepolis veröffentlicht aus diesem Grund das entsprechende Kapitel, das viele, bislang wenig bekannte Details des Anthrax-Falls darstellt.
Intermezzo: Anthrax
Die Hintergründe der kurz nach dem 11. September in den USA beginnenden Bioterror-Anschlagserie mittels tödlicher Milzbrandbriefe sind aufgeklärt. Der Täter war ein geistesgestörter Mitarbeiter des US-Militärs - der Selbstmord beging, ehe er verhaftet werden konnte.
Die guten Nachrichten zuerst. Erstens: Entgegen allen ursprünglich felsenfesten Überzeugungen der Regierung Bush gingen die kurz nach den 9/11-Flugzeug-Anschlägen postalisch erfolgten Anthrax- Anschläge weder auf Al-Qaida zurück noch auf den Irak. Zweitens: Der mutmaßliche Täter ist tot, Dr. Bruce Ivins, allein verantwortlich für den brieflichen Angriff auf die USA. Der Molekularbiologe und Spezialist für biologische Kriegswaffen, tätig seit 1980 im militärischen Geheimlabor USAMRIID in Fort Detrick, Maryland, war einer der wenigen, die Zugang zu den potentiell massenmordenden Ames-Sporen (Typ RMR 1029) gehabt hatten, die bei den Anthrax-Anschlägen verwandt worden waren. Nach langjährigen Ermittlungen ist laut FBI seine Schuld als erwiesen anzusehen.
Über Ivins' Motive werden wir nichts mehr erfahren, denn bedauerlicherweise legte er kein Geständnis ab, sondern brachte sich am 29. Juli 2008 mit einer Überdosis des frei erhältlichen Schmerzmittels Tylenol um, kurz nachdem er von den FBI-Ermittlungen gegen sich erfahren hatte. Den Agenten, die ihn rund um die Uhr beobachtet hatten, war offenbar entgangen, dass er sich am Vortag mit einer Überdosis ausgestattet hatte. Weshalb sie den behandelnden Ärzten auch keinen Hinweis geben konnten, woran der am 26. Juli ins Frederick Memorial Hospital eingelieferte Notfall möglicherweise litt. Hätten sie, wäre er nicht gestorben, denn Todesfälle durch Tylenol-Überdosierung (Wirkstoff: Paracetamol) sind, da es ein hocheffektives Gegenmittel gibt (ACC), "extrem selten" - sofern man rechtzeitig medizinisch interveniert.1
Ivins hinterließ Frau und Kinder, aber keinen Abschiedsbrief. Das FBI machte sich nicht mehr die Mühe, die genaue Todesursache des Verbrechers per Autopsie feststellen zu lassen.2 Mit dem Abschluss des Falles als irrelevant verworfen wurden allerdings praktisch alle entscheidenden Details. Denn nicht genug damit, dass Ivins selbst die Behörden bei den Ermittlungen unterstützt hatte, erst recht verfügte er nachweislich über keine Möglichkeit, das verwendete Anthrax überhaupt herzustellen3, wie Glenn Greenwald und Jay Epstein maßgeblich dokumentierten4 und zuletzt im April 2011 der ebenso wie Ivins für die US Army tätigte Mikrobiologe Henry S. Heine stellvertretend für Dutzende Kollegen ausführte: Zur Produktion der tödlichen Menge hätte Ivins nämlich sagenhafte 26 Gallonen Anthrax-Kulturen benötigt sowie etwa 8.000 zusätzliche Stunden Arbeitszeit im Speziallabor B3 in Fort Detrick.5. Die er aber nie dort verbracht hatte, wie aus den vom FBI vorgelegten Arbeitsstunden-Aufzeichnungen für das Labor hervorgeht. Wie das FBI zu seiner Schlussfolgerung kam, Ivins hätte das 2001 auf den Postweg gebrachte Anthrax auch nur herstellen können, bleibt bis heute vollständig schleierhaft.
Dass der posthum Verurteilte - ebenfalls nachweislich - auch den Briefkasten unmöglich hatte erreichen können, in den die tödlichen Briefe Mitte September 2001 eingeworfen worden waren6, spielte für die Justiz am Ende erst recht keine Rolle mehr, denn fraglos musste die für das FBI überaus peinliche Ermittlung nach sechs Jahren, 9000 Befragungen und der Untersuchung von zigtausend Fotokopierern und Briefkästen irgendwann erfolgreich abgeschlossen werden. Erst recht, nachdem dem 2002 von Justizminister Ashcroft öffentlich zum Terror-Hauptverdächtigen ernannten Mikrobiologen Dr. Stephen Hatfill im Juni 2008 eine Schadenersatzsumme in Höhe von 5,62 Millionen Dollar zugesprochen worden war.7.
Weshalb FBI und Justiz den »Fall Anthrax« im Juli 2008 für erledigt erklärten. Ivins war's gewesen, der Selbstmörder. Der Einzeltäter. Der irre Soziopath. Der laut FBI seit 1997 in Behandlung gewesen war und als so schwer gestört galt, dass am Ende nicht einmal mehr seine Therapeutin mit ihm zu tun haben wollte. Allerdings war seine Vollmeise offenbar keinem seiner Vorgesetzten aufgefallen, weshalb er den Schlüssel zum Labor mit den Massenvernichtungswaffen hatte behalten dürfen. Auch nach dem 11. September.
Da angesichts dieser erdrückenden Beweislast gegen die ermittelnden Behörden zu befürchten steht, dass auch die dringenden Forderungen von Senator Charles Grassley und des Abgeordneten Rush Holt nach Untersuchung der Untersuchung nicht erfüllt werden werden - die US-Regierung wies dieses Ansinnen zuletzt im August 2010 als »redundant« zurück8 -, machen wir uns schuldig. Nämlich der Redundanz. Und rekapitulieren noch einmal im historischen Schnelldurchlauf.
Die Ermittlungen des FBI in Sachen 11. September 2001 wurden am 12. September 2001 vorläufig beendet. An diesem Tag nämlich teilte der damalige Präsident George W. Bush seinem Justizminister John Ashcroft und dem seit dem 10. September neuen FBI-Chef Robert Mueller mit: »Wir müssen uns darauf konzentrieren, den nächsten Angriff zu verhindern, statt uns damit zu beschäftigen, wer diesen verursacht hat.« Mueller und John Ashcroft taten, wie ihnen geheißen - und der nächste Angriff begann umgehend, nämlich am 3. Oktober, auf dem Postweg.
Das FBI konzentrierte sich fortan auf die Anthrax-Gefahr, statt sich um die noch frischen 9/11-Tatspuren zu kümmern. Ashcroft hatte schon vorher begonnen, juristische Nägel mit Köpfen zu machen. Der US Patriot Act wurde dem Kongress quasi über Nacht vorgelegt, nämlich zunächst als »erste Fassung« am 19. September: ein 342 Seiten umfassendes Gesetz, das die Freiheiten der US-Bürger weitgehend ad acta legen sollte. Gebetsmühlenartig versicherte der stramme »Pfingstler« Ashcroft, auf Amerikas Straßen transportierten Dutzende islamo-faschistischer Schläfer lastwagenweise biologische Massenvernichtungswaffen - und drängte so die Mitglieder des Kongresses zur Eile. Das Patriotengesetz sollte verabschiedet werden, auch wenn niemand Zeit gehabt hatte, die 342 Seiten wenigstens zu lesen.
Eben dies behagte dem demokratischen Mehrheitsführer im Senat, Tom Daschle, ganz und gar nicht, weshalb er, wie sein demokratischer Mit-Senator Patrick Leahy, die Abnahme des Gesetzes verweigerte. Oder jedenfalls am 3. Oktober drohte, das zu tun. Tags darauf berichteten die Medien vom ersten Anthrax-Opfer, dem Journalisten Robert Stevens. Daschle und Leahy wurden von Präsident Bush und dessen Vize Cheney persönlich angerufen und gewarnt, sich dem Gesetz nicht in den Weg zu stellen. Beide blieben stur und bekamen umgehend, am 15. Oktober (mit Stempel vom 7.), selber Post - vermeintlich vom Demokratenwähler Ivins, garniert mit ein paar Zeilen: »You die now. Are you afraid? Death to America. Death to Israel. Allah is great.«
Daschle und Leahy leisteten keinen Widerstand mehr und verabschiedeten im Verein mit allen anderen Abgeordneten am 24. Oktober 2001 wie gewünscht den Patriot Act. Seinen ersten - und tödlichen - Brief hatte der irre Täter allerdings an Bob Stevens geschickt, obwohl der gar nicht gedroht hatte, das Patriotengesetz zu verhindern. Dieser Bob Stevens war nämlich kein Politiker, sondern Redakteur des südfloridianischen Revolverblattes Sun. Sein Chef, Michael Irish, war nach Angaben der St. Petersburg Times im Besitz einer Pilotenlizenz und früheres Mitglied der Civil Air Patrol in Lantana, wo Mohammed Atta im August 2001 auch ein paar Flugstunden genommen hatte. Stevens lebte in Lantana. Michael Irishs Frau, Gloria, vermietete ein Apartment in Delray Beach an die 9/11-Attentäter Marwan Al-Shehi und Said Al-Ghamdi. Die Frage von Chaim Kupferberg, einem der gründlichsten Skeptiker des offiziellen 9/11-Narrativs, ob die Irishs »Babysitter im Rahmen einer Geheimdienstoperation« waren9, ist vom FBI amtlich mit »Zufall« beantwortet worden.10 Daher wollen wir an dieser Stelle lediglich festhalten: Zufälle gibt's.
Der Aufstieg der Firma BioPort
Stevens' zufälliger Tod spielte indes nicht nur dem Panik verbreitenden Justizminister Ashcroft und den Freunden des Patriot Act in die Hände, sondern auch der schwer angeschlagenen kleinen Firma BioPort aus Michigan, die nach der kurzen Anschlagserie wie Phönix aus der Asche stieg und Anfang 2004 mit einem 245 Millionen Dollar schweren Drei-Jahres-Vertrag zur Belieferung des Pentagon mit Anthrax-Impfstoffen belohnt wurde. Was das mit dem geisteskranken USAMRIID-Selbstmörder Ivins zu tun hat? Allerhand. Aber der Reihe nach.
BioPort versuchte seit Ende der 90er Jahre, einen Impfstoff gegen Anthrax herzustellen, brachte jedoch lediglich ein untaugliches Mittel namens AVA zustande. 2000 wurden Militärangehörige genötigt, sich mit dem Stoff impfen zu lassen, nur wurden die Soldaten bedauerlicherweise krank. Als dieses Exempel für »Menschenversuche« durchsickerte, war die Empörung groß.11
Drei Jahre lang hatte die Food and Drug Administration (FDA) BioPort die Zulassung für ein neues Labor standhaft verweigert, wegen ernsthafter Sicherheitsbedenken in Bezug auf die alte Anlage in Michigan. Und so klang das, was Robert Myers, der Chefchemiker des Hauses, im Januar 2001 zur Lage seiner Firma von sich gab, in den Ohren der meisten Zuhörer bloß wie Pfeifen im Walde respektive wie die letzten heroischen Lügen aus der Vorstandsetage eines todgeweihten Unternehmens, das jahrelang auf Panik gesetzt - und verloren hatte. Dennoch bekräftigte Myers12
Auch wenn vieles über unsere Beziehung zur FDA gesagt worden ist, ziehen wir ein Scheitern unserer Bemühungen, die Zulassung durch die FDA zu bekommen, nicht in Betracht. Wir werden sehr bald wieder einen sicheren, reinen und effektiven Anthrax-Impfstoff herstellen - und zwar rechtzeitig und zu einem angemessenen Preis. Wir haben uns ganz und gar der Vollkommenheit verschrieben, und wir werden nicht ruhen, solange wir dieses Ziel nicht erreicht haben.
Und nochmals: Was hat das mit dem irren Dr. Ivins zu tun? Beziehungsweise Ivins mit BioPort? Doch wohl hoffentlich nichts. Na ja. Fast nichts. Außer, dass ausgerechnet Ivins der Pentagon-Troubleshooter war, der das existenzielle BioPort-Problem lösen sollte. Gemeinsam mit sechs anderen USAMRIID-Molekularbiologen war der posthum als verrückt und zugenäht Deklarierte nämlich im Jahr 2000 von Donald Rumsfelds Ministerium angewiesen worden, die Firma und deren Impfstoffproduktion zu retten. Allerdings klang Ivins in seinen E-Mails aus diesem ersten Jahr in neuer Position weit weniger zuversichtlich als die BioPort-Geschäftsführung: "Leider sind die BioPort-Leute keine Wissenschaftler, deshalb ist uns die Aufgabe zugefallen, ihr Problem für sie zu lösen", sowie - im Juli 2000, betreffend das Impfprogramm: "Die K***e fliegt uns demnächst um die Ohren, im großen Stil … Das alles ist einfach ein schöner Mist."13
Ab August 2001 machte der Pentagon-Beauftragte dann nachweislich nächtliche Überstunden im Labor. Heimlich? Auf der Suche nach einem besseren Impfstoff? Was das FBI als Hinweis auf seinen geplanten Anschlag betrachtet, erscheint Ivins' Kollegen jedenfalls bis heute als weit hergeholt14, aber wir wollen zugunsten des FBI annehmen, dass der Doktor tatsächlich an gewinnbringenden Briefsendungen arbeitete. Auf eigene Faust, natürlich. Einsam und allein im gut gesicherten Top-Secret-Anthrax-Labor.
Tatsache ist: BioPort stand auch am 11. September noch am geschäftlichen Abgrund - ohne Aussicht auf Zulassung der FDA für seinen umstrittenen Anthrax-Impfstoff. Aber dann kamen die Briefe. Und mit ihnen die Panik. Sowie die politischen Ansagen von sehr weit oben: Wir brauchen den Patriot Act. Und wir brauchen den Impfstoff. Im Dezember 2001 vergaß die FDA all ihre ernsten Bedenken gegen BioPort - und Chefchemiker Myers konnte stolz verkünden, seine Anthrax-Firma sei gerettet und saniert.15
Wohlgemerkt: Am Ende 2001 sprunghaft steigenden Absatz des Gegenmittels für Anthrax-infizierte Patienten (das Antibiotikum Cipro) verdiente versehentlich nur ein deutscher Konzern, nämlich Bayer. Deutlich mehr jedoch sollte sich langfristig mit einem Impfstoff einfahren lassen - und dieses lukrative Marktsegment eroberte unmittelbar nach den ersten Todesfällen die Firma BioPort, die heute der weltweit einzige Hersteller ist, dessen Anthrax-Impfstoff BioThrax™ von der amerikanischen FDA zugelassen ist. Verwunderlich ist daran auf den ersten Blick allerdings, dass die US-Regierung sich keinen größeren Partner gesucht hat - schließlich hatte Donald Rumsfeld qua Karriere allerbeste Kontakte zur Pharmaindustrie. Und auf den zweiten Blick wird alles noch ein bisschen verwunderlicher. Denn BioPort gehört, auf einigermaßen simpel nachzuvollziehenden Beteiligungswegen, den Firmen Intervac LLC und Intervac Management LLC sowie Michigan Biologic Products.
Intervac LLC, der Mehrheitseigner, befindet sich im Besitz von William J. Crowe, Fuad El-Hibri, dessen Frau Nancy sowie der auf den Antillen ansässigen Investmentfirma von Vater Ibrahim El-Hibri, I & F Holdings.16
Letztere war zuvor maßgeblich beteiligt an der englischen Biotech-Firma Porton Products Ltd., die im ersten Golfkrieg die US-Truppen mit Impfstoffen gegen biologische Waffen versorgt hatte. Interessant ist aber nicht nur die Vita von BioPort-Mitbesitzer Fuad El-Hibri, einem Libanesen, der mit deutschem und US-Pass reist und in den 90er Jahren in England geschäftig gegen Milzbrand forschte, sondern erst recht die seines Partners Admiral William J. Crowe, der 22,5 Prozent an Intervac LLC hält. Crowe nämlich war von 1994 bis 1997 US-Botschafter in Großbritannien, aber das allein hätte ihn sicherlich nicht als Biotech-Experten und Partner der El-Hibris qualifiziert. Dafür sorgte dann möglicherweise schon eher die Karriere, die er vorher hingelegt hatte, denn der Mann, der maßgeblich von der 2001 in den USA ausgebrochenen Anthrax-Panik profitierte, war von 1985 bis 1989, unter US-Präsident Ronald Reagan, Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte.
Bob Kramer, der Geschäftsführer von Admiral Crowes seit Dezember 2001 wieder wie geschmiert laufenden Firma BioPort, verkündete im Januar 2004 voller Stolz den erfolgreichen Abschluss einer maßgeblichen Geschäftsoperation: "Regierungsvertreter haben unlängst ihre Befürchtungen hinsichtlich der Anfälligkeit im Falle eines massiven, aus der Luft geführten Anthrax-Angriffes nochmals unterstrichen. Dieser Vertrag erlaubt anderen Behörden wie der für die Homeland Security zuständigen, den Health And Human Services sowie dem State Department, BioThrax über das Verteidigungsministerium anzufordern."17 zwischen Militärchef Rumsfelds Behörde und der Firma des Ex-US-Militärchefs Crowe geschlossen worden. Er garantiert der kleinen Firma aus Michigan 245 Millionen Dollar - für (allerdings nur bei Bedarf) zu liefernde Anthrax-Impfstoffe.
BioPort-Troubleshooter Dr. Bruce Ivins setzte im Juli 2008 seinem Leben ein Ende, ehe die Behörden ihn befragen konnten, ob er von all diesen gewinnbringenden Verbindungen gewusst hatte. Auch wir können ihn daher nicht mehr fragen, weshalb ausgerechnet er so interessiert daran gewesen war, den Patriot Act über Nacht durchzupeitschen, einen Fotografen aus dem Atta-Umfeld schleunigst umzubringen - und erst recht können wir ihn nicht mehr fragen, weshalb er das Weiße Haus im Vorfeld über seine bevorstehenden Anschläge informierte. Denn Richard Cheneys Angestellte wurden schon am Abend des 11. September angewiesen, das Anthrax-Antidot Cipro einzunehmen.18 Eine Woche vor den ersten Briefen.
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