Deeskalation oder nur Atempause?
Seite 2: Gemeinsame Sicherheitsarchitektur der USA und Russlands?
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Konstantin Kossatschow, Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des Föderationsrats der Russischen Föderation, zeigte sich weniger überzeugt, auch wenn er die Gesprächsbereitschaft Bidens an sich schon als einen Fortschritt bewertet:
In den USA gibt es eine starke Gruppe von Falken, die nicht mit Russland reden wollen. Am Vortag und in Deutschland schrieben pro-amerikanische, transatlantische Zeitungen, dass ‘Russland im Kriegsfall keine Chance gegen die Nato hat’ - dies sind keine wörtlichen Zitate, aber die Quintessenz davon. In den letzten 80 Jahren hat es in der westlichen Presse keine Artikel dieser Art gegeben, was sehr beunruhigend ist.
Insgesamt erhofft sich aber auch Kossatschow ein positives Signal von dem Zweiergespräch, um aus der ständigen Eskalationsspirale herauszufinden.
Dass die EU dabei zurzeit nicht zu einer Entspannung beitragen kann, sieht mittlerweile offenbar nicht nur der Kreml so. Ein Kommentar, den Putin am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti machte, könnte darauf hinweisen, dass Russland und die USA eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur jenseits von Nato über die Köpfe der EU hinweg entwerfen könnten.
Auf einer Pressekonferenz nach Gesprächen mit dem griechischen Premierminister, sagte Putin, dass er sich mit Biden geeinigt habe, bezüglich der Spannungen und damit verbundenen Gefahren, "eine gemeinsame Struktur zu schaffen, die in der Lage sein wird, diese Aufgabe professionell zu bewältigen." Er wies darauf hin, dass Russland seine Vorschläge hierzu innerhalb weniger Tage ausarbeiten werde.