Der Mossad kann es nicht lassen

Bild: © Le Pacte / Weltkino Filmverleih

"Die Agentin" zeigt ein ambivalentes Bild des israelischen Geheimdienstes

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"You are very talented. How do you feel about a long assignement in Teheran" - eines Tages macht ihr Verbindungsoffizier der jungen Rachel ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann. Wenn man Agentin des israelischen Geheimdienstes Mossad ist und sich hochgearbeitet hat, dann ist die Möglichkeit, im Iran zu arbeiten, so etwas wie ein Jackpot im Lotto.

Denn der Iran ist nicht nur für Israel das Reich des Bösen. Und als Heldin will man doch das Böse bekämpfen, oder? Schließlich soll sie dort das Atomprogramm ausspionieren.

Die Agentin (21 Bilder)

Bild: © Kolja Brandt / Weltkino Filmverleih

Ganz so einfach liegen die Dinge aber eben nicht. Nach ein paar Jahren im Iran ist der Auftrag erfolgreich beendet und zu aller Überraschung will Rachel nun aussteigen. Aber aus dem Mossad, zumindest darin ist er der Mafia sehr ähnlich, steigt man nicht so einfach aus... Dass Rachel trotzdem darauf beharrt und raus will und zudem für ihre Kontaktleute unerreichbar ist, verursacht beim Mossad Panik: Ist sie etwa übergelaufen? Sie scheint die komplette Operation zu gefährden.

"Dies ist ein Krieg. Im Krieg sterben Unschuldige"

In seinem zweiten Spielfilm nach "Betlehem" erzählt der israelische Regisseur Yuval Adler die Geschichte einer Mossad-Agentin. Vorlage ist der Roman "The English Teacher" vom ehemaligen Geheimdienstoffizier Yiftach Reicher Atir, einem der Helden von Entebbe. Im Film wird daraus ein wilder, ohne Frage sehr unterhaltsamer Genremix aus Spionage-Thriller à la James-Bond und einem Psychogramm realer Geheimdienste.

Dazu gehören auch "Aktionen" und Gegenschläge, kaltblütige Blicke und abgeklärte Sprüche oder Plattitüden, wie der tausend Mal variierten Satz: "Dies ist ein Krieg. Im Krieg sterben Unschuldige."

Der Film springt wild in der Zeitchronologie hin und her und ist darin zumindest formal anspruchsvoll, auch wenn es den etwas onkelhaften Kommentar ihres Offiziers Thomas (Martin Freeman) bedarf, um aus dem Off alles zusammen zu halten.

Auf der einen Ebene berichtet Thomas seinen Vorgesetzten, nachdem Rachel offenbar ausgestiegen ist, auf der anderen lebt Rachel in Teheran unter der Tarnidentität einer Englischlehrerin. Diese Passagen sind besonders spannend.

Denn Rachel verliebt sich in den Mann, den sie observieren und ködern soll, den Geschäftsmann Farhad (Cas Anvar), der möglicherweise Bauteile für ein Atomprogramm liefert, das Israel ein Dorn im Auge ist.

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