Der falsche Kurs der Impfskepsis

Seite 2: Corona-Impfungen: Die staatlich institutionalisierte Produktskepsis

Dass der Geschäftszweck der Pharmaindustrie nicht eins zu eins zusammenfällt mit dem staatlichen Interesse an einer allgemeinen Volksgesundheit ist der Ausgangspunkt staatlicher Prüf- und Zulassungsinstanzen. Die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen soll zwar schon Geschäftsmittel sein. Und Deutschland ist sehr stolz darauf, dass auf seinem Territorium maßgebliche Firmen aktiv sind.

Größere Schäden für die Bevölkerung beim Einsatz dieser Geschäftsmittel im Gesundheitsbereich sind dennoch zu vermeiden, deshalb die staatliche Prüfung und Zulassung. Die Prüfung selber ist allerdings ausgerechnet denen übertragen, die damit ein Geschäft machen wollen. Das ist schon seltsam.

Doch der Staat erspart sich Kosten für eigene Prüfung, und so wird auch nicht das Geschäft mit diesen Mitteln unnötigerweise behindert. Die Pharmafirmen prüfen sich im Prinzip selber, sie führen alle diese Tests und auch die statistischen Auswertungen durch. Staatlich gecheckt werden die von ihnen eingereichten Unterlagen.

Dass ungünstige Ergebnisse da schon mal nicht vorkommen, ist ein offenes Geheimnis, wie die Diskussion zum Beispiel um das Virenmittel Tamiflu und dessen nicht vorhandene Wirksamkeit deutlich gemacht hat. Geprüft werden Glaubwürdigkeit und Schlüssigkeit der eingereichten Unterlagen. Und wenn die ein überzeugendes Bild abgeben, wird die Zulassung ausgesprochen.

Aufklärung tut not

Ärzte und Pflegepersonal wissen oft, zu welchen Konsequenzen der geschäftliche Umgang mit der Gesundheit führt und dass dieser nicht immer nur positive Ergebnisse hervorbringt. Ärzte wirken oft auch an Werbemaßnahmen der Pharmaindustrie mit, bei der sie unter dem Titel "Anwendungsforschung" das Medikament ihres Forschungsauftraggebers verschreiben und dazu Fragebögen ausfüllen sollen, für die sie ein entsprechendes Honorar erhalten.

Dass diese Bögen der Werbung dienen und nicht unbedingt je ausgewertet werden, ist bekannt und daher gesetzlich eingeschränkt. Schließlich kommt diese Form der "Forschung" einer Bestechung gleich. Ärzte entscheiden über das Medikament und erhalten für die Verschreibung vom Hersteller ein Honorar.

Doch man muss nicht medizinisch gebildet sein, um zu wissen, dass das Geschäftsinteresse nicht identisch ist mit dem Interesse dessen, der dieses Produkt erhält. Und dass wegen des Geschäftsinteresses Schönfärberei bis hin zur Lüge über das Produkt gang und gäbe ist.

Aufklärung über diese Zusammenhänge ist nicht gefragt, wenn Aufklärung im Zusammenhang mit der Impfung angesagt ist oder gefordert wird. Deshalb findet auch nicht Aufklärung sondern eine moralische Ermahnung statt. Denn vieles ist über die Impfstoffe nicht bekannt, weil durch deren schnelle Entwicklung vieles noch gar nicht bekannt sein kann.

So weiß man noch nicht, ob Geimpfte andere noch anstecken können oder nicht, wie lange der Impfschutz anhält oder welche langfristigen Nebenwirkungen auftreten können. Also müssen viele Fragen unbeantwortet bleiben.

Deshalb wird umso mehr auf die Wirkung bezogen auf andere abgehoben. Um die Alten und Pflegebedürftigen zu schützen, aus gesellschaftlicher Solidarität soll man sich impfen lassen usw. Dabei sind diese Argumente hohl.

Warum soll sich eine Pflegekraft impfen lassen, wenn unklar ist, ob dadurch die Patienten vor einer Ansteckung geschützt werden? Was den eigenen Schutz anbetrifft, ersetzt die Impfung auch nicht das Tragen von Schutzkleidung.

Vor allem der Titel Solidarität steht hoch im Kurs - und das in einer Gesellschaft, in der der Eigennutz mit Selbstverwirklichung gleichgesetzt wird!

Weil jeder in dieser Gesellschaft schauen muss, wie er an Geld kommt, um sein Leben zu bestreiten und damit jeder gegen jeden antritt, muss die Gemeinschaftlichkeit umso mehr beschworen werden.Allerdings wendet sich die Skepsis gegen das Impfen an den falschen Adressaten: Skepsis oder Gegnerschaft ist doch eher gegen die Institutionen angebracht, die Medikamente und Impfstoffe zu Geschäftsartikeln gemacht haben und machen.

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