Deutsche Haushalte setzen verstärkt auf Photovoltaik-Batteriespeicher

(Bild: petrmalinak / Shutterstock.com)

Deutschlands Energiezukunft ist grün: Immer mehr Haushalte investieren in Solarbatterien. Dieser Trend stärkt die Eigenversorgung. Ein Boom, der bleiben dürfte.

Solarstrom erfreut sich in deutschen Haushalten großer Beliebtheit. Damit steigt auch die Nachfrage nach Batterien, um den erzeugten Strom zu speichern. In diesem Jahr könnte sich ihre Zahl fast verdoppeln, prognostiziert der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES).

Wachsende Beliebtheit von Heimspeichern in Deutschland

Bereits im vergangenen Jahr erfreuten sich Batteriespeicher großer Beliebtheit. Nach vorläufigen Zahlen des Verbandes stieg ihr Bestand im vergangenen Jahr von knapp 550.000 auf über eine Million. In diesem Jahr könnte die Marke von zwei Millionen Heimspeichern überschritten werden. Damit würden sich bereits 15 Prozent der Haushalte selbst versorgen.

"Der Trend zur Eigenversorgung, hohe und schwankende Energiepreise sowie die Notwendigkeit von Flexibilität und Versorgungssicherheit treiben den Markt für Energiespeichersysteme voran", so der BVES, der eine von der Branche in Auftrag gegebene Studie der Beratungsgesellschaft 3Energie Consulting (3EC) vorstellte.

Steigender Trend zur Eigenversorgung mit Solarstrom

In Deutschland sind bereits rund 3,7 Millionen Photovoltaikanlagen auf Dächern von Privathaushalten installiert, berichtet Reuters unter Berufung auf Daten des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW).

Diese Zahlen verdeutlichen das wachsende Potenzial des Marktes. Denn bevor es Heimbatterien gab, wurde der Strom aus Photovoltaikanlagen ausschließlich ins Netz eingespeist. Inzwischen entscheiden sich aber immer mehr Haushalte für den Kauf von Batterien. Begünstigt wird dieser Trend durch sinkende Preise aufgrund von Skaleneffekten.

Umsatzprognose für Elektrobatterien im Jahr 2024

3EC prognostiziert für das Jahr 2024 einen Umsatz von 4,8 Milliarden Euro mit Elektrobatterien. Im Vorjahr wurden laut Studie rund 3,8 Milliarden Euro umgesetzt, was einer Steigerung von über 120 Prozent gegenüber 2022 entspricht.

Neben dem Wunsch nach Unabhängigkeit von zentralen Versorgern sind auch die Verfügbarkeit von Wärmepumpen und Elektroautos, die mit selbst erzeugtem Strom betrieben werden können, treibende Kräfte.

Absatz bei Wärmespeichern und Prognose für das Jahr 2024

Wärmepumpen haben im vergangenen Jahr einen Absatzrekord erzielt. In diesem Jahr könnten rund 500.000 neue Wärmepumpen hinzukommen. Sie werden häufig mit Wärmespeichern in den Haushalten kombiniert.

Im vergangenen Jahr lag die Zuwachsrate laut BVES bei 150 Prozent. In diesem Jahr könnte der Zubau sogar noch höher ausfallen. Der Verband geht in seiner Studie davon aus, dass es in diesem Jahr knapp 534.000 Wärmespeicher werden könnten. Im vergangenen Jahr waren es 356.000, 2022 waren es 236.000.

Mangel an Fachkräften als Herausforderung für die Branche

Trotz des prognostizierten Wachstums weist die Studie darauf hin, dass der Mangel an Fachkräften für die Installation der Hardware in allen Speicherbereichen eine Herausforderung darstellt.

Zu den führenden Anbietern von Hausbatterien in Deutschland gehören Unternehmen, wie sonnen (gehört zu Shell), Solarwatt, E3/DC, Senec, LG Chem und Tesla. Die Studie weist aber auch darauf hin, dass sich der Anteil deutscher Heimspeicher halbiert hat. Asiatische Speicher profitieren dagegen stärker vom Ausbau.

Umsatzwachstum in der Energiespeicherbranche

Insgesamt verzeichnete die Energiespeicherbranche im Jahr 2023 gegenüber 2022 ein Wachstum von 46 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland. Damit wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Als weiteren Wachstumstreiber sieht der BVES den Trend zur Elektromobilität, der zusätzliche Anwendungen für Speicher in den Marktsegmenten Haushalt, Industrie und Systeminfrastruktur mit sich bringt.

Urban Windelen, Hauptgeschäftsführer des BVES, betonte bei der Vorstellung der Studie die zunehmende Bedeutung von Energiespeichern für ein stabiles und kosteneffizientes Energiesystem. Er wies aber auch darauf hin, dass das Wachstum im Industriesegment durch politische und regulatorische Hemmnisse gebremst wird.

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