Deutschlands Hunger nach afrikanischem Wasserstoff

Wirtschaftsminister Habeck trifft am 5. Dezember in Windhoek, der Hauptstadt Namibias, mit dem Präsidenten Hage Geinghob zusammen. Bild: BMWK / Dominik Butzmann

Energie und Klima – kompakt: Deutschland will grünen Wasserstoff in der namibischen Wüste produzieren lassen. Auch blauer Wasserstoff soll zum Einsatz kommen. Warum das keine gute Idee in Hinsicht auf Klimaschutz ist.

Immerhin möchte die deutsche Bundesregierung künftig nicht nur, wie schon auf Telepolis angesprochen, gerne fossiles Erdgas aus dem Senegal importieren, sondern auch grünen Wasserstoff bzw. grünes Ammoniak aus Namibia. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert ab 2023 vier deutsch-namibische Wasserstoff-Projekte mit etwa 30 Millionen Euro, weitere Milliardenprojekte sind in der Pipeline.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) reiste Anfang Dezember mit einer großen Wirtschaftsdelegation nach Namibia und traf sich mit dem Präsidenten Hage Geingob und dem Energieminister Tom Alweendo. Deutschland möchte gerne mit erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff bzw. Ammoniak importieren.

Im sonnen- und windreichen südlichen Afrika wird dabei ein idealer Standort für die Produktion erneuerbarer Energien gesehen. Was zur Produktion von grünem Wasserstoff teilweise noch fehlt, ist allerdings Wasser:

Auch, wenn nach Ansicht vieler Expert:innen Namibia eines der vielversprechendsten Länder für die günstige Produktion von grünem Wasserstoff ist, so ist es gleichzeitig auch das trockenste Land der Subsahara-Region. Ausreichend erneuerbare Energien allein reichen für die Wasserstoffproduktion nicht aus. Wasser, das ebenfalls benötigt wird, muss vor Ort deshalb kostengünstig aus Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen werden. Nur dann wird sich das Vorhaben rentieren,

erklärt Daniel Frank von der Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA). DECHEMA und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) analysieren im Rahmen einer vom BMBF geförderten Studie die Potenziale für eine grüne Wasserstoffindustrie in Namibia. In Namibia steht bereits das Unternehmen Hyphen in den Startlöchern – ein Konsortium unter Beteiligung des deutschen Unternehmens Enertrag.

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