Die Obergrenze für (tödlichen) Frauenhass ist erreicht

Seite 3: Das eine tun und das andere nicht lassen

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Auch am kommenden Samstag darf die Antifa natürlich nicht fehlen. Unter dem Motto "Nicht in unserem Namen - Kein Feminismus ohne Antirassismus" rufen verschiedene Organisationen zum Protest gegen "den rassistischen Aufmarsch" auf.

Die Gründe für diesen Protest müssen offenbar gar nicht groß erläutert werden: Leyla Bilge ist "ein trojanisches Pferd, in dem vor allem antimuslimischer Rassismus steckt". Der Aufruf steht im klaren Gegensatz zu der langen Begründung der Absage der "Frauen für Freiheit". Mit von der Partie bei den Protesten sind u. a. DIE LINKE, die Grünen, die Jusos, jeweils Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

"Zur Zeit vergeht kein einziger Tag, an dem man nicht von neu aufgedeckter sexualisierter Gewalt hört. Es gibt Übergriffsvorwürfe in der Filmbranche, in der Modewelt, im Sport, bei den Vereinten Nationen, im EU-Parlament, in politischen Parteien, in der Bundeswehr, in Familien, Schulen und kirchlichen Einrichtungen. Und mitten in dieser Flut von aufgedeckten Skandalen steht ein Grüppchen weit rechts stehender Frauen und verkündet tapfer, dass die eigentliche Bedrohung für die europäische Frau vom männlichen Migranten ausgeht", schreibt die Kolumnistin Margarete Stokowski im Spiegel.

Weil, Frau Kollegin, die Mehrheit der Frauen nicht in der Filmbranche beschäftigt ist, aber tagtäglich öffentliche Verkehrsmittel benutzt, möchte ich antworten.

In der Kolumne beschäftigt Margarete Stokowski sich mit der Aktion "120 Dezibel", mit der die Identitäre Bewegung auf das Problem aufmerksam machen will. Auch im Fokus von "120 Dezibel" steht "Migrantengewalt".

Möglicherweise entstand die Idee zu beidem, "Marsch der Frauen" und "120 Dezibel", auf der Compact-Konferenz. Denn neben Leyla Bilge nahm daran auch Martin Sellner teil, ein exponierter Vertreter der Identitären Bewegung Österreichs, der eigenen Aussagen zufolge die Webseite von "120 Dezibel" verantwortet.

Stokowski setzt in ihrer Kolumne dem einen munteren Mix aus den altbekannten Halb- und Unwahrheiten, wie: alle Gewalt geht vom Manne aus, entgegen. Warum ist es eigentlich so schwierig, das Eine zu tun und das Andere nicht zu lassen? Sprich, sich mit häuslicher UND öffentlicher Gewalt gegen Frauen auseinanderzusetzen?

Und dabei die Idee an sich heranzulassen, dass Geflüchtete und Migranten damit sehr wohl etwas zu tun haben. Und dass dabei wiederum ihre religiöse Prägung, konkret das Frauenbild des Islams, eine Rolle spielen könnte? Wenn auch natürlich nicht ausschließlich Geflüchtete und Migranten die Gewalt gegen Frauen zu verantworten haben.

Viele Tatverdächtige haben eigenen oder familiären Migrationshintergrund

Bei Sexualdelikten sind die Opfer fast ausschließlich weiblich, in der Vergangenheit kamen die meisten Täter aus dem nahen sozialen Umfeld der Opfer. Häusliche Gewalt ist ein großes Problem, für alle Frauen, egal ob mit oder ohne deutschen Pass. Allerdings sind die Frauenhäuser mit durchschnittlich mehr als 50% mit Frauen mit eigenem oder familiärem Migrationshintergrund belegt.

In den letzten Jahren nahmen jedoch Taten zu, die in der Öffentlichkeit passieren, sowohl Sexualdelikte als auch tätliche Angriffe. Ein sehr hoher Anteil der Täter und Tatverdächtigen hat eigenen oder familiären Migrationshintergrund, aktuell ist auffallend häufig von Männern die Rede, die als Asylsuchende aus muslimischen Ländern nach Deutschland kamen

Die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist in der Rubik Partnerschaftsgewalt bei den Tatverdächtigen 30% Männer ohne deutschen Pass aus. Die Opfer sind ebenfalls zu etwa 30% Frauen ohne deutschen Pass. Die meisten Opfer ohne deutschen Pass leben mit den Tätern der PKS zufolge in einer Ehe.

Während deutsche Frauen (die PKS macht die Unterscheidung "deutsch", also mit deutschem Pass - "nicht-deutsch", also ohne deutschen Pass) häufig Opfer schwerer Gewaltverbrechen werden, wenn sie sich aus einer Ehe oder Partnerschaft gelöst haben. Der kritischste Moment ist der, wenn er begreift, dass sie wirklich geht.

30% der Tatverdächtigen bei schweren Sexual- und Gewaltdelikten gegen Frauen, wir reden hier über die Fälle, die angezeigt werden, sind also Männer ohne deutschen Pass. Diese machen einen Bevölkerungsanteil von etwa 5% aus, 10% der männlichen Bevölkerung. Auch wenn in erster Linie deren Ehefrauen Opfer dieser Taten sind - die ihrerseits natürlich Anspruch auf Schutz vor Gewalt haben - lassen sie das dahinterstehende Frauenbild - und das ist größtenteils im Islam, der islamisch geprägten Kultur im Herkunftsland, begründet - nicht in der Wohnung oder Asylunterkunft zurück, sondern das ist das Bild, mit dem sie auch Frauen außerhalb begegnen.

Die Folge ist: Despektierlichkeiten Frauen gegenüber in der Öffentlichkeit, bis hin zu schweren Sexualdelikten oder gar Mord, nehmen zu. Jahrzehntelang hat die Frauenbewegung sich abgemüht, begreiflich zu machen, dass nicht das dunkle Parkhaus oder der nächtliche Park Risikozone für Frauen sind, Opfer von Vergewaltigungen zu werden, sondern in erster Linie das heimische Schlafzimmer.

Jahrzehntelang stimmte diese Einschätzung auch. Doch das hat sich in den letzten Jahren drastisch geändert, Gewalt gegen Frauen ist brutaler, offener, selbstverständlicher und öffentlicher geworden. Begangen werden diese öffentlichen Gewalt- und Sexualverbrechen in extrem hohem Maße von Männern mit eigenem oder familiärem Migrationshintergrund.

Zwar gibt es keine Statistik, die das ausweist, aber wer sich die Mühe macht, lokale Medien nach Berichten über solche Taten zu durchsuchen, und auf die Herkunft der Täter achtet, kommt um diese Erkenntnis nicht herum.