Die Türklinkentheorie als Schwachstelle im Skripal-Fall
- Die Türklinkentheorie als Schwachstelle im Skripal-Fall
- Kompetenzmangel und unzureichende Faktenkenntnisse
- Wenig glaubwürdige offizielle Erklärungen
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Um gängige Theorien zu aktuellen Ereignissen zu widerlegen, werden oft Spezialkenntnisse benötigt und müssen Fakten geprüft werden. Im Skripal-Fall reicht kriminalistischer Spürsinn
Die Vergiftung der Skripals ist nicht das erste Ereignis mit enormen politischen Implikationen, dessen offizielle Version erhebliche Schwachstellen aufweist. Die Medien hätten als "vierte Gewalt" den Auftrag, diese aufzudecken. Anstatt aber offizielle Narrative kritisch zu hinterfragen, betrachten es Vertreter des Mainstream als ihre Aufgabe, zu deren Verbreitung beizutragen. Währenddessen werden abweichende Positionen und ihre Anhänger in Nischen gedrängt und verunglimpft. Die Regie erfolgt jeweils nach dem gleichen Drehbuch:
- Auswahl geeignet erscheinender Fakten, ergänzt durch zweckdienliche Vermutungen und Interpretationen
- Schuldzuweisung und Konstruktion eines Bedrohungsszenariums
- Forderung nach Bestrafung der Schuldigen durch Ächtung, Sanktionen und Militärschläge
- Verschweigen und Unterdrückung von unbequemen Fakten und Widersprüchen
- Partielle Akzeptanz von Einwänden sowie das Eingeständnis, dass auch andere Deutungen der Ereignisse möglich seien.
Der Eintritt in die letzte Phase geschieht meist nach einem längeren Zeitintervall, oftmals erst Jahrzehnte später unter der Ägide von Historikern. Das öffentliche Interesse ist dann meist abgeebbt, eine Thematisierung durch die Medien erscheint nicht mehr opportun. Der Schuldspruch wurde frühzeitig gefällt und hat sich tief im Bewusstsein der Medienkonsumenten wie auch der Redakteure festgesetzt. Eine Revision würde ein erhebliches Stück Arbeit bedeuten, wenn sie überhaupt gewollt wäre.
Die Kritik an offiziellen Theorien fokussiert sich auf deren Schwachpunkte. Um diese zu identifizieren und qualifizierte Gegenargumente vorzubringen, wird häufig ein spezielles Fachwissen verlangt. In manchen Fällen muss die Möglichkeit bestehen, Fakten zu überprüfen. Da dem Normalbürger diese Voraussetzungen fehlen und er ebenso wenig bereit ist, einer kritischen Minorität zu vertrauen, setzen sich alternative Sichtweisen allgemein nicht durch. Dieses Problem soll im Folgenden anhand von vier Ereignissen dieses Jahrhunderts illustriert werden, bevor auf die Andersartigkeit des Skripal-Falls eingegangen wird.
Vier Schlüsselereignisse dieses Jahrhunderts
Nach offizieller Lesart kaperten vor 17 Jahren 19 islamische Terroristen mit Teppichmessern ausgerüstet vier Flugzeuge, sie lenkten zwei davon in das WTC und eins in das Pentagon. Als Achillesferse erwies sich bald der Kollaps des WTC 7. Dieses Gebäude, das ungefähr halb so hoch wie die Zwillingstürme war, sackte symmetrisch und nahezu mit Fallgeschwindigkeit in sich zusammen.
Zweifel wurden dadurch verstärkt, dass niemals zuvor ein Stahlskelettbau infolge eines Bürobrands eingestürzt ist. Zwar wurde der ursprüngliche Bericht im Jahr 2008 revidiert, doch konnten die 3000 Ingenieure und Architekten der "Truther"-Bewegung nicht überzeugt werden. Derweil war es für den Normalbürger angesichts fehlender Fachkenntnisse schwierig, in diesem "Streit unter Experten" Position zu beziehen.
Gab es im Irak Produktionsstätten für Massenvernichtungswaffen, sodass die Invasion durch die "Koalition der Willigen" im Jahr 2003 gerechtfertigt war? Die Antwort ist heute bekannt, allerdings gelang es zu jener Zeit nicht, das vom damaligen US- Außenminister Colin Powell dem UN-Sicherheitsrat vorgelegte Material als Fälschung nachzuweisen. Da sich eine breite Front unter Einschluss führender westlicher Staaten gegen die völkerrechtswidrige Militäraktion wandte, konnte poltischer Druck erzeugt werden. Die Regierungen der Aggressor-Staaten wurden gezwungen, Beweise zu präsentieren, was ihnen nicht gelang. Schließlich erklärten sie, von ihren Geheimdiensten getäuscht worden zu sein.
Weiterhin umstritten ist die westliche Theorie zum Abschuss der Passagiermaschine MH17 im Jahr 2014. Er soll durch eine Buk-Anlage erfolgt sein, die Russland an die ostukrainischen Separatisten lieferte. Die Schuldzuweisung trug wesentlich dazu bei, den Widerstand innerhalb der EU gegen eine Verschärfung der Russland-Sanktionen zu brechen. Die Achillesferse der offiziellen Version bilden die fehlenden Zeugen, die es wegen des von Experten beschriebenen höllischen Lärms und minutenlang sichtbaren Kondensstreifens eines Buk-Abschusses eigentlich geben müsste. Hier wie erst recht bei konträren Ansichten zu technischen Fragen werden für eine Urteilsbildung Faktenwissen und Spezialkenntnisse verlangt, über die ein Laie nicht verfügt. Aus seinem Blickwinkel steht Aussage gegen Aussage.
Ein heute noch aktuelles Narrativ ist das vom "Schlächter" Baschar al Assad, der sein eigenes Volk bombardiert und wiederholt Giftgas eingesetzt habe. Dessen gravierendste Schwachstelle bilden die obskuren Informationsquellen. Um dies zu kaschieren, werden islamische Terroristen als Rebellen verharmlost und mit ihnen kooperierende Organisationen wie die "Weißhelme" zum Zivilschutz erklärt. Was sich tatsächlich in Syrien ereignet, bleibt dem Nachrichtenkonsumenten weitgehend verborgen. Indem westliche Regierungen und Leitmedien geschlossen auftreten, erhalten ihre Berichte eine hohe Glaubwürdigkeit. Unbequeme Fakten und Meinungen lassen sich effektiver unterdrücken als während des Irak-Kriegs.
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