Die heimatfeindliche Ausrichtung der AfD

Fussnoten

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AfD-Grundsatzprogramm, S. 26

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Der Freitag 28/2016 vom 14.07.2016

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Stuttgarter Zeitung, 24.6.2016

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Bei Schwangerschaft ist eine neue Arbeitskraft zu suchen und einzuarbeiten. Kleine Kinder sind für Krankheiten anfällig. Arbeitskollegen haben dann (extra zu vergütende) Überstunden zu machen."Eben mal" Überstunden oder eine plötzlich anberaumte Zusatzarbeit sind für Mütter häufig nicht möglich. Bei ihnen können leichter Störungen des effizient geregelten Arbeitstages anfallen, insofern der Kindergarten plötzlich anruft, weil das Kind fiebert, oder die Tagesmutter überraschend absagt.

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Vgl. zu Frankreich als vermeintlichem Gegenbeispiel Meinhard Creydt: Wie der Kapitalismus unnötig werden kann. Münster 2014, S. 102

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Väter sind in der Rolle des Haupternährers der Familie infolge langer Arbeits- und Wegezeiten den größten Teil der wachen Zeit ihrer Kinder abwesend, kennen ihren Alltag weniger und sind mit ihnen weniger in Kontakt. Das verstärkt eine Unsicherheit den Kindern gegenüber. Man kann den Vater "mit Recht lieblos und desinteressiert finden; in seiner eigenen Geschichte erscheint er hingegen als ein Mann, der um seine Liebe betrogen worden ist." Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer ein Problem dar. "Mütter sind in der Gefahr, die Verankerung im Berufsleben zu verlieren. Väter sind in der Gefahr, die Verankerung in ihrem eigenen Privatleben zu verlieren" (Thomas Gesterkamp, Dieter Schnack: Hauptsache Arbeit - Männer zwischen Beruf und Familie. Reinbek bei Hamburg 1998, S. 107). "Die wenigsten Männer trauen sich zuzugeben, dass die alltägliche Erziehungskompetenz weitgehend in den Händen ihrer Frau liegt. Sie kennen sich in den vielfältigen Netzwerken und Kontakten nicht aus, die Mütter herstellen, um den Alltag mit Kindern zu organisieren. Sie ... wissen nicht, welche Konflikte in der Schulklasse ihres Kindes bestehen. Sie kennen sich einfach zu wenig aus, um qualifiziert mitsprechen zu können" (Ebd., 108)

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Diese Formulierung tut so, als handele es sich um eine per Bewusstseinsreform änderbare Einstellung und nicht um innerhalb des Systems der kapitalistischen Logiken notwendige Handlungszwänge. Ebenso Egon Flaig: "Es ist jene globalistische Ideologie, welche die Menschen reduziert auf ihre bloße Eigenschaft, Arbeitskräfte zu sein. Solche eindimensionale Wesen sollen … sich ohne kulturelle Imprägnierung und rein ökonomisch motiviert über den Planeten ebenso ungehindert bewegen wie die Kapitalströme" (Egon Flaig: Macron und Goethe. In: Tumult. Vierteljahresschrift für Konsensstörung, H. 1/2018, S. 27)

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Eduard Spranger: Der Bildungswert der Heimatkunde (1923). Stuttgart 1943, S. 11f.

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Ebd., S. 18

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Alexander Mitscherlich: Die Unwirtlichkeit unserer Städte. Frankf. M. 1965, S.26

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Erich Fromm: Das Menschenbild bei Marx. Berlin 1961, S. 69

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Frankfurt M. 1987

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Zum Unterschied zwischen einer kapitalismusanalytischen und einer auf die moderne gesellschaftliche Zivilisation (s. Anm. 6) bezogenen Herangehensweise an die gegenwärtigen OECD-Gesellschaften und zur Integration beider Perspektiven vgl. Meinhard Creydt: Theorie gesellschaftlicher Müdigkeit. Frankf. M. 2000

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zit. n. Sozialismus, 44. Jg., H. 12/2017, S. 16

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Vgl. dazu Meinhard Creydt: Zuwanderung, Heimatlosigkeit. In: Tumult. Vierteljahresschrift für Konsensstörung, H. 1 /2016. http://www.meinhard-creydt.de/archives/574

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Vgl. dazu auch das letzte Drittel meines in Anm. 6 genannten Artikels

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Günther Anders, Mensch ohne Welt. München 1993, S. XI

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Ebd., S. XII

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"Die derzeitige Politik sagt von sich selbst, sie sei alternativlos. … Und tatsächlich erscheint die Wirtschaftspolitik der EU so wenig verhandelbar wie die Frage der Menschenrechte. Also wenden sich die Unzufriedenen anderen Themen zu: Homoehen, Flüchtlingen, kulturell geprägten Themen" (Ivan Krastec, Der Spiegel H. 4, 2018, S. 118)

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Zur Auseinandersetzung mit anderen Gründen vgl. meinen in Anm. 6 genannten Artikel

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Es handelt sich also um Minimalbestimmungen von Heimat, um notwendige, nicht hinreichende Bedingungen. Der Artikel enthält Prolegomena (Vorbemerkungen) zu einer jeden künftigen Darstellung, die als vollständiger und hinreichender Begriff von Heimat wird auftreten können - um es in Anlehnung an den Titel einer Schrift von Kant (1783) zu formulieren.

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