Duke-Universität hält Seminare zu "toxischer Maskulinität" ab
Veranstaltungsreihe soll "destabilisierte Räume für Personen mit Privilegien" schaffen
Die Duke-Eliteuniversität in Durham, North Carolina gilt als reale Vorlage für die fiktive Dupont-Universität in Tom Wolfes Roman I am Charlotte Simmons, einem der bislang bedeutendsten Literaturwerke des 21. Jahrhunderts. In dieser Milieustudie erzählt der Autor anhand eindrucksvoller Beispiele vom Niedergang des amerikanischen Bildungssystems, in dem es nicht mehr um Erkenntnis geht, sondern um Sport und Körper, und in dem die Abkömmlinge der Elite in ihren Studentenverbindungen eine Jock-Subkultur gebildet haben, in der Prestige in Sexualkontakten gemessen wird.
Dabei schildert Wolfe unter anderem, wie Verbindungsstudenten über betrunkene Mädchen herfallen, die sie auf Partys locken - und wie sie danach untereinander damit prahlen. Und er vermittelt, welche psychischen Auswirkungen das auf eine kluge Aufsteigerin aus einer konservativen Arbeiterklasse haben kann, die unter dem Erlebnis beinahe zerbricht. Außer einer einzigen reflektiert keine der Figuren in diesem Roman ihre eigene Situation anhand ihrer akademischen Arbeit - obwohl die so gewählt ist, dass es sich aufdrängt. Nur der Basketballspieler "Jojo" bezieht die akademischen Inhalte schließlich auf sein eigenes Leben, lernt wirklich (im psychologischen Sinne) daraus und kann sich dadurch ändern.
Jocks und SJWs
Die zwölf Jahre, seit der Roman erschien, gaben dieser Einschätzung der Untauglichkeit von Lehrinhalten als Verhaltensreflexionshilfe für die US-Studenten von heute insofern Recht, als sich seitdem am Jock-Phänomen nichts geändert hat. Obwohl - oder möglicherweise vielleicht auch weil - eine andere akademische Subkultur, die SJWs, mit immer extremeren Mitteln wie der Anklage von angeblichen "Mikroaggressionen" dagegen eintritt (vgl. Angebliche "Mikroaggressionen"). Fast scheint es, als ob sich die beiden Phänomene, die die Autoren der Serie South Park in der Figur des PC Principal vereint haben, gegenseitig nährten und wachsen ließen.
Ist dem so, dann dürfte auch ein neues Programm der Duke-Universität, das Duke Men’s Project, wenig gegen das Jock-Phänomen ausrichten - darauf deutet zumindest der Jargon der Veranstalter hin, die "destabilisierte Räume für Personen mit Privilegien" erzeugen wollen. Auch Wortkombinationen wie "konstruktive männliche Allyschaft", "toxische Maskulinität" und "Pornografie, Männlichkeit und Gewalt", mit denen die Seminarserie angekündigt wird, zeigen, dass das Frauenzentrum der Universität, das die neunwöchige Veranstaltungsreihe organisiert, offenbar fest an die Dogmen der SJWs glaubt und dementsprechend vorwiegend zu diesen Gläubigen predigen wird, die sich dann - wie bei ähnlichen Veranstaltungen - bestätigt und in ihrem Glauben bestärkt fühlen.
Sex, Lügen und Tatvideos
Dass die Botschaft bei Personen außerhalb dieser Glaubensgemeinschaft eher nicht ankommt, dürfte auch daran liegen, dass es von SJW-Seite aus in der Vergangenheit immer wieder Falschbeschuldigungen gab (vgl. Autorin mit Agenda). An der Duke-Universität behauptete beispielsweise eine später wegen Mordes an ihrem Lebensgefährten verurteilte Stripperin wahrheitswidrig, drei Mitglieder des Lacrosse-Teams hätten sie entführt und vergewaltigt, worauf hin zwei in Untersuchungshaft genommen und ihre Wohnräume durchsucht wurden. Gentests ergaben jedoch, dass keiner der 46 Team-Mitglieder sexuellen Kontakt zur Falschbeschuldigerin hatten, obwohl die an die Öffentlichkeit gelangten E-Mails auch die Sportler in keinem sehr sympathischen Licht erscheinen ließen.
Allerdings gibt es auch immer wieder Fälle, in denen sich Beschuldigungen als wahr erweisen - vor allem dann, wenn Jocks Aufnahmen ihrer Taten anfertigen, um damit zu prahlen. Einer dieser Fälle geschah an der kalifornischen Stanford-Universität, in der ein Leistungssportler im Januar 2015 auf einer Party eine bewusstlos volltrunkene 22-Jährige missbrauchte. Er wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, von denen er drei absitzen musste. Seit 2. September befindet er sich wieder auf freiem Fuß. Ob er im Santa Clara County Jail, wo er einsaß, Bekanntschaft mit sexuellem Missbrauch machte, der in US-Gefängnissen ein deutlich brutaleres Phänomen ist, als an Universitäten, ist bislang nicht bekannt.
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