EXPO im leichten Aufwärtstrend
Kontinuierlich mehr Besucher
40 Millionen Besucher wird die Weltausstellung nicht mehr erreichen, aber in den letzten Wochen geht die Besucherzahl trotz Sommerferien in den Schulen kontinuierlich nach oben. Die EXPO glaubt, dass die neue Werbekampagne mit Peter Ustinov und Verona Feldbusch Wirkung zeigt.
Nachdem die EXPO in der zweiten Juni-Woche lediglich 359.000 Besucher nach Hannover gelockt hat und sich die letzten Optimisten die 40-Millionen-Besucher-Flause wirklich aus den Köpfen schlagen mussten, zeigt sich inzwischen ein gegenläufiger Trend. Bezogen auf die Gesamtzeit der Weltausstellung beläuft sich der Wochenschnitt im Moment auf 544.399 Besucher. Dabei konnte von Woche zu Woche eine Steigerung verzeichnet werden.
Waren es in der Vorwoche noch 657.227 Besucher, wurden in der letzten Woche 703.693 gezählt. Damit erreichte man im Schnitt pro Tag 100.000 Besucher. Selbst an den bisher eher flauen Wochenenden zeichnet sich inzwischen eine positivere Tendenz ab. So wurden erstmals an einem Sonnabend 130.000 EXPO-Besucher begrüßt. Von den ursprünglich prognostizierten 261.000 EXPO-Gästen ist man aber noch weit entfernt. Trotzdem zeigt sich der EXPO-Geschäftsführer Reinhard Volk zufrieden: "Hinter uns liegt die zweitbeste Verkaufswoche, die wir je hatten". Verantwortlich für den Erfolg sei die neue Werbekampagne, Mundpropaganda und die bessere Presseberichterstattung.
Die Zahlen zeigen aber auch mehr als deutlich, dass die EXPO von den Spontanbesuchern belebt wird. So wurden in der vergangenen Woche über 40.000 Tageskarten an den Kassen erworben. Um hier Wartezeiten zu vermeiden, rät man zum Kauf an den Vorverkaufsstellen wie Reise- oder Bahnbüros, Postfilialen oder im Callcenter unter der Rufnummer 0-2000. Dieser Aufwärtstrend bringt jedoch neue Probleme mit sich, denn inzwischen sind die 25.000 kostenlosen Parkplätze rund um das Gelände fast alle belegt. Zur Hauptanfahrtszeit gegen 9 bis 10 Uhr muss man mit erhöhtem Verkehrsaufkommen und Staus rechnen. In der Abendzeit gibt es noch einmal Stress, wenn sich der Abreiseverkehr der Ganztagesbesucher mit dem zum Gelände strömenden anreisenden Abendticketinhabern überschneidet. Daher will die Verkehrslenkungszentrale Move den Verkehr in Zukunft auf die P&R-Plätze in der Region ableiten.
Auf einer Pressekonferenz in Berlin bezeichneten die Generalvertreter der beteiligten Nationen dieses Ergebnis als durchaus befriedigend. Angesichts der bestehenden Wartezeiten möchte man nicht unbedingt mehr Besucher. Die meisten Pavillons haben auch eine klar definierte Kapazitätsgrenze und lassen immer nur eine überschaubare Gruppe in den Pavillon. Dadurch entstehen vor dem Eingang zwar immer wieder Warteschlangen, die sich schubweise aber doch recht schnell ins Innere bewegen. Nur selten muss man wie vor dem "Planet of visions" des Themenparks ein bis eineinhalb Stunden ausharren. Auch die cyclebowl vom Dualen System Deutschland hat ein solches Konzept. Dort will man es im Inneren trotz Wartezeiten nicht zu voll werden lassen. Aus diesem Grund können täglich nur 7.000 Besucher in den Pavillon, dennoch wurde jetzt der 500.000 Besucher begrüßt.
Zu einem wahren Besuchermagneten scheint sich einer Umfrage zufolge der Deutsche Pavillon zu entwickeln. Inzwischen wurde er von 1,88 Millionen Menschen besucht. Auf Platz zwei liegt der isländische Pavillon mit 1,74 Millionen Besuchern, gefolgt von 1,6 Millionen Gästen im Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate. Beim Deutschen Pavillon ist man von dieser Zahl überrascht, denn man hatte nur damit gerechnet, dass sich jeder fünfte Besucher die Ausstellung anschaut.