EXPO weiterhin mit positiven Schlagzeilen

Sonderpreisaktionen bleiben erhalten - Besucherzahlen ziehen an - Neue Werbemaßnahmen - Internationales Presseecho - Trommeln und Lichterkette

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Es geht weiter aufwärts mit der Weltausstellung, steigende Besucherzahlen erhöhen die Wartezeiten an den Pavillons, der morgendliche Stau auf den Zufahrtsstraßen nimmt zu und fast alle kostenlosen Parkplätze sind inzwischen belegt. Kurz vor der Halbzeit am Mittwoch, dem 16. August herrscht in den Chefetagen wieder eine zuversichtliche Aufbruchstimmung.

Ursprünglich sollten die Sonderpreisaktionen Ende August wieder auslaufen, doch jetzt hat man sich zur Beibehaltung der derzeitigen Preisgestaltung entschlossen. Obwohl inzwischen fast alle Parkplätze belegt sind, darf weiterhin am EXPO-Gelände kostenlos geparkt werden. Wie man allerdings die Autofahrer auf die P&R-Plätze in die Region führen will, bleibt bei dieser Konzeption schleierhaft. Die Gebühr war ursprünglich auch als Steuerungsinstrument für einen reibungslosen Verkehrsablauf betrachtet worden. Inzwischen gibt es jeden Tag Staus am EXPO-Gelände, die selbst mittags noch mit einer Länge von vier Kilometern im Verkehrsfunk gemeldet werden.

Erhalten bleibt auch das vergünstigte Angebot, mit jeder Tageskarte (69 DM) einem Kind unter 11 Jahren freien Eintritt zu gewähren. Ebenso bleiben die Preise für Senioren (49 DM) und die Familienpreise (159 DM für zwei Erwachsene mit bis zu vier Kindern bis einschließlich 17 Jahren) bestehen. Selbst die Bahn wird bei ihren Sondertarifen ab 269 DM inklusive Eintrittskarten bleiben.

Man wolle "die großartige EXPO-Stimmung der vergangenen Wochen nicht durch neue Preisdiskussionen trüben", sagte der EXPO-Geschäftsführer Dr. Reinhard Volk bei der Pressekonferenz. Dort verkündete er auch gleich die neue Erwartungshaltung der EXPO: "Die zweite EXPO-Halbzeit soll die Besucherbegeisterung der ersten Halbzeit toppen". Mit dazu beigetragen hat sicher die weiterhin erhältliche vergünstigte Abendkarte ab 18 Uhr. Endgültig verabschiedet hat man sich inzwischen außerdem von dem ursprünglich geplanten Zuschlag für den Abschlusstag.

Besucherzahlen ziehen an

In der vergangenen Woche zog es fast 92.000 Besucher mehr auf das Gelände der Weltausstellung, sodass man insgesamt 795.367 Besucher an den EXPO-Eingängen zählen konnte. Hauptsächlich soll die gute Mundpropaganda zu diesem neuerlich guten Ergebnis geführt haben. Ebenso habe die Berichterstattung in den elektronischen Medien einen Teil dazu beigetragen. Auch der niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel ist der Meinung, dass die Besucherzahlen in den Monaten September und Oktober weiterhin anziehen werden. Noch liegen keine neuen Erkenntnisse zur Besucherstruktur vor, denn bislang trugen insbesondere die Niedersachen zu den Besucherzahlen bislang einen 25 Prozent-Anteil bei. Besonders schwache Besucherergebnisse werden aus den östlichen Bundesländern gemeldet.

Als Geheimtipp könnte der Sonntag gelten, denn da kommen immer nur 70.000 bis 80.000 Menschen. Besucherstarke Tage sind bisher der Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und neuerdings auch der Sonnabend, aber das lag auch an Sonderveranstaltungen auf der Plaza. So strömten am vergangenen Sonnabend bei der NDR-Sommerparty 40.000 Besucher auf den Platz vor der Bühne. Noch einen ganz anderen Tipp wiederholte der EXPO-Pressesprecher Lampersbach, denn an den Tageskassen bilden sich inzwischen auch Warteschlangen. Er rät dringend, die Karten schon im Reisebüro, bei der Bahn, den Postfinalen oder unter der Telefonnummer 0-2000 des EXPO-Call-Centers zu kaufen oder vorzubestellen.

Neue Werbemaßnahmen

Syrien bietet einen hoch dotierten Journalistenwettbewerb an: Wer den besten Artikel über den syrischen EXPO-Beitrag schreibt, kann einen Urlaub in dem Land verbringen. Neben den Fernseh- und Radiospots mit Verona Feldbusch und Peter Ustinov wird das in Hannover bekannte EXPO-Journal der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse jetzt auch den Tageszeitungen in Berlin, Leipzig und im Ruhrgebiet beigelegt. Erreicht wird dadurch eine Auflage von zwei Millionen Exemplaren. Der hannoversche Madsack-Verlag hat der EXPO für die redaktionelle Betreuung und dem Druck einen Sonderpreis eingeräumt.

Für den süddeutschen Raum werden noch weitere Zeitungsverlage gesucht. Hier will man nach Angaben des EXPO-Journals mit den bestehenden Vorurteilen über die EXPO und Hannover aufräumen. Die Wochenausgabe soll neben journalistischen Beiträgen auch Hinweise auf das Kultur- und Ereignisprogramm der Weltausstellung beinhalten. Eine Einmischung durch die EXPO-GmbH in die thematische Auswahl wird nach Angaben der hannoverschen Chefredaktion nicht erfolgen.

Internationales Presseecho

Mehr als 8.000 internationale Artikel sind in einer Auflage von einer halben Milliarde Exemplaren erschienen. Das fand eine Kommunikationsagentur im Auftrag der EXPO heraus. Sie untersuchte dabei die Artikel in neun europäischen Ländern und stellte fest, dass die meisten Artikel in der Schweiz (1.524) erschienen sind. Den zweiten Platz nimmt Österreich mit 897 und den dritten Platz Dänemark mit 487 Beiträgen ein.

Wie auch in Deutschland war der Juni von der Diskussion um die Besucherzahlen und die Arbeitsplätze der Berichterstatter geprägt. Das Konzept der Weltausstellung selbst wurde dabei nicht in Frage gestellt, sondern fand breite Unterstützung. Ebenfalls thematisiert wurden die kulturellen Aspekte und die internationale Vielfalt auf dem Gelände der Weltausstellung.

Trommeln und Lichterkette

Die EXPO rückt zunehmend den Kampf gegen rechtsradikale Tendenzen in einen thematischen Mittelpunkt. Gerade die Weltausstellung mit ihrer Vielfalt von Nationen beweise seit Jahren, dass trotz manch gegensätzlicher Meinung bei der Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen viele internationale Freundschaften entstanden sind. Daneben beweisen viele Mitarbeiter aus Ländern, die noch keine friedliche Lösungen für ihre Region gefunden haben, dass man auf der Weltausstellung miteinander kommunizieren kann. Regelmäßig essen zum Beispiel Mitarbeiter des israelischen Pavillons im Restaurant der Palästinensischen Behörde zu Mittag. Auch die Besucher bekunden offen, dass sie den Frieden zwischen den Ländern wünschen.

Als sichtbares Zeichen "gegen Rechts" will man zur Halbzeit am 16. August trommeln und eine Lichterkette bilden. Besucher werden aufgefordert, Trommeln mitzubringen und sich der Lichterkette anzuschließen.