Feuchte Träume für die ganze Familie

Seite 2: Im Wassermann-Zeitalter

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Der Held selbst hat Muskelkraft genug, um ihnen Paroli zu bieten, und wenn er nicht gerade die Welt rettet, trinkt er am liebsten ein Bier. Für Verstand und Tiefgang sorgt - auch das ist Zeitgeist - eine Frau: Amber Heard spielt die Prinzessin Mera und lädt nicht nur den Wassermann zu feuchten Träumen ein. Beider Miteinander beginnt als eine Art "Indiana Jones" trifft "Die Schöne und das Biest".

Danach erinnert man sich abwechselnd mal an "Avatar", mal an den Horrorfilm "Saw" mit dem sich Regisseur James Wan erste Meriten verdiente, mal an "Game Of Thrones", dann wieder an Rosamunde Pilcher. Auch stilistisch ist das Ganze so abwechslungsreich und durcheinander wie ein Tag in einem Sea-World-Vergnügungspark - auf LSD: Kunterbunt, überdreht, plastikartig und manchmal ungemein trashig.

Bild: © 2018 Warner Bros. Ent. Inc. TM & © DC Comics

Bemerkenswert ist, dass der Film wo es geht auf jene öden Schnittgewitter verzichtet, die Superheldenfilme oft so ermüdend machen: Stattdessen sprechen lange Einstellungen für die choreographischen Fähigkeiten des Regisseurs.

So sollte man es wahrscheinlich viel öfter machen: Sich nicht ernstnehmen, keine pseudotiefsinnigen Botschaften oder gar tagespolitische Analysen in derartige Filme einbauen, sondern mal so richtig auf die K... äh... die Pauke hauen.

Damit vergrault man sich zwar jenen Teil des Publikums, das mehr will als schlichtes und berechenbares Spektakelkino - als Anti-Katerfilm für die Weihnachtstage ist "Aquaman" aber optimal.