Forencheck: Niedrige Übersterblichkeit in Sachsen, Impfquote in Afrika und der Begriff der Immunität

Seite 3: Was ist unter einer Immunisierung zu verstehen?

Auf den Artikel "Warum eine allgemeine Covid-19-Impfpflicht kaum umsetzbar ist" findet sich der kurze Kommentar:

Schon wieder steht es da! Diese Spritze immunisiert jedoch nicht!

Hier müssen wir uns genauer ansehen, was der Begriff "Immunisierung" bzw. "Immunität" im medizinischen Sinne bedeutet. Die Medizin unterscheidet zwischen vielen verschiedenen Begriffen der Immunität, in diesem kurzen Kommentar wird wohl von einer "antiinfektiösen Immunität" und/oder einer "sterilen Immunität" ausgegangen.

Eine antiinfektiöse Immunität würde bedeuten, dass der Krankheitserreger nicht in den Wirt – also hier den Menschen – eindringen und sich dort vermehren kann. Das ist bei Sars-CoV-2 aber in begrenztem Maße möglich, da … Eine sterile Immunität wiederum würde bedeuten, dass der Erreger nicht mehr weitergegeben werden kann.

Wie schon Florian Rötzer in dem Artikel schreibt, gibt es nur wenige Immunisierungen, die ein Leben lang Schutz bieten. Deswegen gibt es gegen die meisten Krankheitserreger Auffrischungsimpfungen. Das ist nun auch bei Sars-CoV-2 nicht anders, nur mit einem noch langfristig unbekannten Impfschema.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schreibt zum Thema Immunisierung:

Für den Aufbau des Impfschutzes sind in vielen Fällen mehrere Teilimpfungen nötig. Man spricht dann von Grundimmunisierung. Die einzelnen Impfzeitpunkte sind im so genannten "Impfschema" festgelegt. Bei einigen Impfungen hält der Schutz danach ein Leben lang, andere müssen in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden. Auffrischungsimpfungen bei Jugendlichen und im Erwachsenenalter dienen somit einer nochmaligen "Erinnerung" des Immunsystems und halten den Impfschutz aufrecht.