Gasmangellage konkret
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- Zur Größenordnung der Gasversorgungslücke
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Nicht um den heißen Brei drum herumreden. Wie viel Gas fehlt konkret?
Über die Gasmangellage wird überall und ständig geredet. Man spricht von notwendigen Einsparungen, sieht mit Sorge auf die kommenden Monate, auf steigende Energiepreise, zeitlich begrenzte Stromabschaltungen und kommende Belastungen für die Verbraucher:innen, insbesonders für jene mit kleinen und mittleren Einkommen.
Und der grün-olivfarbene Bundeswirtschaftsminister Habeck – mitschuldig an der Krise – spricht inzwischen mit Blick auf die Belastungen für die Wirtschaft davon, dass es "teils erst ein Schwelbrand ist, teils brennt schon die die Hütte. In jedem Fall ist die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft in Gefahr, es drohen Dauerschäden…".
Nur äußern sich Bund und Länder, Gasversorger, Stadtwerke, Forschungs- und Beratungsinstitute wie auch die großen meinungsmachenden Medien kaum dazu, wie viel Erdgas denn nun konkret fehlt und was wohl im nächsten Jahr zu erwarten ist. Man spricht von fehlenden Gigawatt, mal von Terrawattstunden und Kilowattstunden.
Hinter den Kulissen weiß man natürlich genau Bescheid, nur drückt man sich in der Öffentlichkeit darum herum. Man will den Pegel an öffentlicher Verunsicherung und Empörung durch den sanktionsgetriebenen Wegfall billigen russischen Erdgases – inzwischen auf nicht absehbare Zeit besiegelt durch Sabotageakte an den beiden Ostseepipelines – nicht zu hoch steigen lassen. Immerhin seien – so die Beruhigungspille – die Gasspeicher schon fast oder ganz gefüllt, damit man halbwegs über das Winterhalbjahr kommt.
LNG-Terminals und -Tanker (11 Bilder)
Allerdings ist auch für 2023 kaum – soweit absehbar – mit ausreichender Linderung des Gasmangels zu rechnen. Denn es stehen weder ausreichend Flüssiggastanker noch der Abschluss rasch greifender und langfristig abgeschlossener LNG-Verträge in Aussicht.