"Generation what?": Das misstrauische "junge Europa"
Seite 2: Chancen und Frust: Bereitschaft zum Aufstand?
- "Generation what?": Das misstrauische "junge Europa"
- Chancen und Frust: Bereitschaft zum Aufstand?
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Bei der Politik macht sich die Umfrage - die sehr breit angelegt ist, was die Anzahl der Großthemenfelder betrifft (Arbeit, Bildung, Europa, Ungleichheit, Einwanderung, Vertrauen in Institutionen, in Polizei und Justiz und religiöse Institutionen) - immerhin die Mühe nachzufragen, was die 45 Prozent, die der Politik völlig misstrauen, an weiteren Einstellungen äußern.
Es zeigt sich, dass Beteiligungschancen einen gewissen Schlüssel liefern. 80 Prozent derjenigen, die kein Vertrauen in die Politik haben, beklagen laut Studie, "dass ihnen die Gesellschaft nicht die Möglichkeit gibt, zu zeigen, was wirklich in ihnen steckt". Bei allen Befragten gaben dies auch sehr viele an, nämlich 63 Prozent, aber der Unterschied ist auffallend.
Das nicht ganz ein Drittel unter den Politik-Misstrauenden (29 Prozent) der Ansicht sind, dass es nicht in ihrer Macht liegt, was in ihrem Leben passiert, bestätigt den Zusammenhang mit der Wahrnehmung der eigenen Chancen. Auch dieser Wert war höher als der Gesamtwert (14 Prozent).
Erstaunlich sind die weiteren Ergebnisse, die die Studie als "Einflussfaktoren auf das Misstrauen in die Politik" auflistet (jeweils mit dem Vergleichswert aus der Gesamtheit):
71 Prozent (finden), dass es im eigenen Land zu viele Leistungserschleicher gibt (Gesamt: 63 Prozent). 68 Prozent würden sich in naher Zukunft bei einem großen Aufstand gegen die Macht beteiligen (Gesamt: 53 Prozent).
"Generation What?" Abschlussbericht
Über zwei Drittel der Misstrauischen und gut die Hälfte des "jungen Europa" wären bereit für einen großen Aufstand gegen die Macht in naher Zukunft?
Die gute 53%-Hälfte der Gesamtheit, die bei einem Aufstand mit dabei wären, lässt die Studie bei ihrem Erklärungsversuch außen vor. Für die Zwei-Drittel-Mehrheit unter denen, die überhaupt kein Vertrauen in die Politik hat, bietet sie folgenden Erklärungsversuch an:
Es zeigt sich also, dass diese Gruppe deutlich fatalistischer tickt als der Durchschnitt, gleichzeitig aber auch eine wesentlich größere Protestbereitschaft äußert. Es handelt sich offenbar um eine frustrierte Gruppe, die sich generell benachteiligt fühlt. Diese jungen Menschen befürworten auch überdurchschnittlich häufig einen EU-Austritt ihres jeweiligen Landes. Das Misstrauen in die Politik hängt aber nicht damit zusammen, ob man arbeitslos ist oder nicht.(!)
"Generation What?" Abschlussbericht