Google Maps reagiert auf Trumps Golf-Umbenennung mit dualer Darstellung

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Donald Trump benennt Golf von Mexiko teils in "Golf von Amerika" um. Google reagiert abhängig vom Ort. Auf diplomatischer Ebene sorgt der Schritt für Ärger.

Kaum im Amt, sorgt der neue US-Präsident Donald Trump bereits für diplomatische Verstimmungen mit dem südlichen Nachbarn Mexiko. Per Dekret ordnete Trump an, einen Teil des Golfs von Mexiko in "Golf von Amerika" umzubenennen. Auch der höchste Berg Nordamerikas, der Denali in Alaska, soll wieder seinen alten Namen Mount McKinley tragen. Das US-Innenministerium setzt die Anweisung des Präsidenten nun zügig um, wie es in einer Mitteilung heißt.

Anweisung: "Amerikanische Größe demonstrieren"

Mit den Umbenennungen will Trump offenbar die Bedeutung der USA für die Region unterstreichen. Der Golf von Mexiko sei "eines der wichtigsten Gebiete in der Geschichte und Wirtschaft der USA", erklärte das Innenministerium. Der neue Name "Golf von Amerika" bekräftige seine zentrale Rolle für das Land.

Trumps Anordnung scheint nur den Teil des Golfs innerhalb der US-amerikanischen Seegrenze umzubenennen, nicht das gesamte Gewässer. In seiner Anordnung ist die Rede von einem "Gebiet, das im Nordosten, Norden und Nordwesten von den Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida begrenzt wird und sich bis zur seewärtigen Grenze zu Mexiko und Kuba erstreckt."

Entscheidung von Obama-Regierung revidiert

Auch die erneute Umbenennung des Denali in Mount McKinley soll "amerikanische Größe" demonstrieren. Unter Präsident Obama war der Berg 2015 in Denali umbenannt worden. Das ist der Name, den die Ureinwohner Alaskas seit jeher verwenden. Für Trump ist dies ein "Affront" gegen die Errungenschaften des früheren Präsidenten McKinley, wie er nun klarstellte.

Scharfe Kritik aus Mexiko und Kuba

International stoßen Trumps Pläne auf Unverständnis und Kritik, allen voran in Mexiko. Präsidentin Claudia Sheinbaum erklärte, der Name Golf von Mexiko" gelte weiterhin für ihr Land. Die Entscheidung der USA betreffe nur den eigenen Festlandsockel.

Zuvor hatte sie Trumps Ankündigung ins Lächerliche gezogen und vorgeschlagen, Teile der USA in "América Mexicana" umzubenennen – wie es früher üblich war.

Google passt Karten länderspezifisch an

Inzwischen reagiert auch Google Maps auf den Präsidentenerlass. Sobald die neuen Namen offiziell in die Datenbanken der US-Regierung eingetragen sind, will der Internetkonzern sie für Nutzer in den USA übernehmen.

In Mexiko hingegen bleibt es bei "Golf von Mexiko". Nutzer in anderen Ländern werden künftig beide Bezeichnungen sehen.

Ähnlich verfährt Google bereits bei anderen umstrittenen geografischen Bezeichnungen, etwa "Japanisches Meer"/"Ostmeer" zwischen Japan und Korea oder "Persischer Golf"/"Arabischer Golf". Je nach Standort des Nutzers werden unterschiedliche oder beide Bezeichnungen angezeigt.

Auch Staatsgrenzen werden von Google Maps nicht einheitlich dargestellt. So gehört die von Russland annektierte Krim aus russischer Sicht zu Russland, aus ukrainischer Sicht zur Ukraine. International sind die Grenzen als umstritten gekennzeichnet.

Namensstreit dürfte weitergehen

Ob sich Trumps Umbenennungen international durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Bisher deuten die Reaktionen aus Mexiko darauf hin, dass der historische Name "Golf von Mexiko" dort weiter Bestand haben wird.

Auch andere Anrainerstaaten dürften sich der einseitigen Entscheidung Trumps widersetzen.