Hamburg: FDP fliegt nach zweiter Auszählung aus der Bürgerschaft

Logo der FDP

Ein Auszählungsfehler hatte die FDP fälschlich über die 5-Prozent-Hürde gehoben, jetzt ist sie nur noch mit einem Direktmandat in der Bürgerschaft

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Für die FDP war die Auszählung der Stimmen nach der Wahl in Hamburg eine Zitterpartie. Sie lag bei bei knapp über 5 Prozent, gerade einmal 120 Stimmen über dem Limit. Aber schon bei der ersten Auszählung wurde ein Fehler bemerkt. Im Wahlbezirk Hamburg-Langenhorn waren die Stimmen für die Grünen mit denen für die FDP vertauscht worden. Die FDP erzielte so ein Traumergebnis von 22,4 Prozent. Bei der zweiten Auszählung wurde der Fehler korrigiert, wodurch die FDP 400 Stimmen verlor und im vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 4,9 Prozent rutscht.

Lindner will noch das Beste draus machen, ist eher schon Galgenhumor: "Jetzt ist es also offiziell. Eine liberale Stimme aber wird es mit @AnnaVTreuenfels in der Bürgerschaft geben - ein kleiner Trost und der Ausgangspunkt für den nächsten Anlauf. Aber ein Ergebnis von 4,9 Prozent zeigt erneut, dass sich Wahlkampf um jede Stimme lohnt."

Die FDP rutscht damit unter die 5%-Prozent-Hürde und ist nicht mehr in der Bürgerschaft vertreten. Das stimmt nicht ganz, denn es gibt einen Vertreter, der ein Direktmandat erzielt hat: Frau von Treunfels im Reichen-Viertel Blankenese.

Vermutlich haben die Hamburger auch das Verhalten der FDP in Thüringen bestraft, die dort 5 Prozent erhalten hat, aber im dritten Wahlgang einen Kandidaten aufstellte, der dann in Absprache mit CDU und AfD gewählt wurde - und die Wahl erst einmal auch annahm. Der Coup ging aber daneben, das Ansehen der Partei, die unter Lindner, der mitunter gerne mal nach rechts blinkte, die politisch liberale und auch die soziale Ausrichtung ganz eingedampft hat.