Hawaii: Wenn ein roter Knopf versehentlich gedrückt wird
Seite 2: Misstrauen gegenüber Donald Trump
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Der Senator verwies darauf, dass nur eine Person einen Irrtum begehen kann, der eineinhalb Millionen Menschen in Todesangst versetzte und 38 Minuten vergingen, bis er richtiggestellt wurde. Die Behörde versicherte, erst einmal auf die Übung zu verzichten und sicherzustellen, dass immer zwei Menschen anwesend sein müssen, um den "Knopf" zu drücken.
38 Minuten sind eine lange Zeit. Der Vorfall weist wieder einmal darauf hin, was mehrmals im Kalten Krieg bis kurz vor einen Ausbruch eines Atomkriegs führte, dass auch Irrtümer sehr riskant sein könnten, zumal die heutigen Raketen keine lange Zeit für gründlich überdachte Entscheidungen gestattet. Zwar man jetzt auf amerikanischer Seite vom Pazifikkommando informiert, dass keine Gefahr bestand, gut möglich aber wäre, dass man in Pjöngjang verunsichert war und die Warnmeldung als Auftakt eines Angriff hätte bewerten können, was zu eigenen Vorbereitungen von Angriffen führen könnte. Und auch Trump hätte schnell reagieren können und auf den vermeintlichen Angriff einen Gegenangriff befehlen können.
Bei der ganzen Geschichte fällt der Knopf von Trump ein, schließlich hat er nicht nur Nordkorea auch mit einem nuklearen Angriff gedroht, in den US besteht wegen seiner andauernden Drohungen auch große Sorge, dass er unbedacht oder versehentlich einen Atomkrieg auslösen könnte. Abgeorndete haben Gesetzesvorlagen eingebracht, die die Macht des Präsidenten, den Befehl zum Start von Atombomben zu geben, einschränken sollen (Donald Trump: Der Mann am atomaren Drücker). Militärs konnten hier nicht wirklich beruhigen: Stratcom-Kommandeur: .
Nach seinem Wettstreit mit Kim Jong-un, wer den größeren roten Knopf hat, $(LEhttps://www.commondreams.org/news/2018/01/05/35-peace-groups-demand-congress-protect-public-nuclear-bomb-threat-trump:riefen 35 Friedensgruppen dazu auf, gesetzlich die Macht des Präsidenten einzudämmen. Dem stimmten nun auch ehemalige Offiziere zu, die für den Start von Raketen verantwortlich waren. Sie schrieben, sie hätten schon länger daran gezweifelt, ob Trump als Oberbefehlshaber "mit absoluter Autorität über das atomare Arsenal der Nation" geeignet sei. Nach einem Jahr der Präsidentschaft seien die Sorgen weiter angestiegen. Trump hätte sich der großen Verantwortung seines Amtes bewusst werden können, habe aber stetig gezeigt, dass er schnell geködert werden kann und gegenüber der internationalen Politik und Diplomatie Ignoranz zeigt.
Trump will die Atomwaffen nicht nur modernisieren, sondern das Arsenal auch erweitern - einmal sagte er: um das Zehnfache. In einem Entwurf des Nuclear Posture Review für 2018, die Endfassung wird im Februar veröffentlicht. Offenbar sollen vermehrt, was bereits unter George W. Bush nach dem 9/11 gefordert wurde, mehr taktische Atomwaffen mit geringerer Explosionskraft produziert werden, die für höhere Abschreckung sorgen, aber die Schwelle zu einem Atomkrieg nicht senken sollen. Die berechtigte Sorge besteht, dass sie schneller eingesetzt werden können und die Gefahr eines Atomkriegs eher erhöhen.
In einer Pew-Umfrage im Sommer 2017 sagten 58 Prozent der befragten Amerikaner, sie hätten kein Vertrauen, dass Trump "weise Entscheidungen über den Einsatz von Atomwaffen" treffen kann, 44 Prozent meinten, er könne dies überhaupt nicht (not at all). Wirklich vertrauten ihm hier nur 22 Prozent. Das Vertrauen dürfte mittlerweile kaum gestiegen sein.