Hoffnung für den Jemen
Seite 3: Die humanitäre Lage
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Längst kann man nicht mehr alle Notleidenden versorgen, und das liegt nicht, wie oft behauptet, an der Frage der Getreide-Exporte aus der Ukraine, sondern an der Finanzierung.
Im vergangenen Jahr konnte die UNO nur einen Teil der benötigten Gelder einwerben, musste die Hilfe zeitweise ganz eingestellt werden. Nun wurde sogar noch weniger für das laufende Jahr ausgelobt, viel zu wenig, um eine Ausweitung der Hungersnot zu verhindern.
Doch auch andere Auswirkungen werden noch lange zu spüren sein: Der Rote Halbmond meldet, nahezu täglich würden Menschen durch Minen und Streumunition getötet.
Hinzu kommen die Cholera und andere Krankheiten, die wegen der maroden und oft zerstörten Kanalisation immer wieder nach Regenfällen auftreten. Funktionierende Krankenhäuser gibt es in großen Teilen des Landes nicht mehr.
Eine künftige Regierung, wie immer diese aussehen könnte, wäre auch finanziell nicht in der Lage, Nahrungsmittelimporte zu bezahlen, denn die Staatskasse ist leer. 2022 hat die international anerkannte Regierung nach eigenen Angaben so gut wie nichts eingenommen; wie es bei den Houthi und dem SÜR aussieht, ist unbekannt.
Dass es bei der offiziellen Regierung überhaupt weitergeht, liegt daran, dass Saudi-Arabien seit März 2022 ingesamt vier Milliarden US-Dollar in die Zentralbank eingezahlt hat.
Zwar verfügt das Land über Öl- und Gasreserven, aber eine funktionierende Förderinfrastruktur gibt es nur zum Teil. Die Felder stehen also nicht kurzfristig als Einnahmequelle zur Verfügung.