Hoffnung für den Jemen
Seite 2: Die Lage im Konflikt
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Dabei bedeutet die Waffenruhe im Jemen längst noch keine komplette Lösung des Konflikts. Zunächst einmal kämpfen Houthi-Milizen mit der Regierung um die Kontrolle über den Norden des Landes. Das ist das, was im Allgemeinen als "Jemen-Krieg" bezeichnet wird.
Im Süden des Landes fordert der "Südliche Übergangsrat" (SÜR) allerdings zudem einen eigenen Staat. Mit militärischer Unterstützung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wurde man seit 2017 zur militärischen Kraft. Mal kooperiert der SÜR mit der Regierung, mal nicht.
Und dann sind im Hintergrund unzählige Kampfgruppen aktiv, die mal auf der einen, mal der anderen Seite stehen. Der Preis: Geld. Waffen. Außerdem sind Gruppen aus dem Umfeld von al-Qaida und dem "Islamischen Staat" im Land aktiv, haben in den unwegsamen Bergen Unterschlupf gefunden.
Derzeit wird über einen dauerhaften Waffenstillstand verhandelt. Der Uno-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, hofft darauf, dabei den "großen Wurf" zu landen: Einen umfassenden Deal über die politische Zukunft des Jemen.
Doch bei den Verhandlungen sitzen derzeit nur die Houthi, die saudische Führung, die Uno sowie die Regierung des Oman mit am Tisch. Oman hat die Rolle des Vermittlers übernommen. Nicht mit dabei sind die offizielle Regierung, der SÜR und sämtlichen unabhängigen Kampfgruppen. Wie man in dieser Konstellation die Zukunft dieses gespaltenen Landes gestalten will, ist völlig offen.
Aber immerhin: Normalerweise begannen die beiden Seiten mit gegenseitigen Beschuldigungen, sobald sie den Verhandlungsraum verlassen hatten; diesmal ist das anders.
Viele westliche Regierungen scheinen den Jemen-Krieg bereits für beendet erklärt zu haben; das Interesse ist gering.
Und Uno und Hilfsorganisationen befürchten, dass mit einem Kriegsende die Aufmerksamkeit der westlichen Regierungen völlig verschwinden werde. Und damit auch das Geld.