IS-Terroristen setzen Wasser als Waffe ein
Pelosi wirft Petraeus Schuld an militärischem Misserfolg vor
Die Terrorgruppe Link auf http://www.heise.de/tp/artikel/43/43729/s1.html nutzt einen im Mai eroberten Damm in der irakischen Provinzhauptstadt Ramadi dazu, Ortschaften unter der Kontrolle der irakischen Regierung die Wasserversorgung zu sperren. Ein Ziel dieser Maßnahme könnte sein, die Moral der Bewohner und die Wehrkraft der dort stationierten Truppen zu schwächen. Ein anderer Grund könnte darin liegen, dass es der niedrige Euphrat-Pegelstand flussabwärts den IS-Kämpfern erlaubt, den Fluss abseits von Brücken und ohne Boote zu überqueren und so die Eroberung von Husaybah, Khalidiyah und Habbaniya logistisch vorzubereiten.
Damit der Damm nicht überläuft, müssen die Terroristen jedoch zwei oder drei der insgesamt 26 Schleusen für einige Stunden täglich öffnen. Diese Öffnung dient CNN zufolge auch dazu, dass die vom IS beherrschte Stadt Falludscha, die flussabwärts liegt, nicht ganz von der Wasserversorgung abgeschnitten ist.
Die irakische Regierung entsendet derzeit Truppen der al-Hashd-al-Shaabi-Schiitenmiliz und 800 Mitglieder einer auf den Straßen- und Häuserkampf spezialisierten Eliteeinheit der Bundespolizei in die Reste der Provinz Anbar, die noch von ihr kontrolliert werden. Gleichzeitig fliehen viele Familien in Erwartung baldiger Kämpfe aus Husaybah, Khalidiyah und Habbaniya.
Im vom Kalifat kontrollierten Teil Anbars ließ der IS währenddessen sunnitische Stammesführer öffentlich einen Treueeid auf den Terrorkalifen al-Bagdadi schwören. Als Erklärung für diesen Treueeid wurde angeführt, dass die irakische Regierung ein schiitisches Regime sei und dass ihre Milizen und Truppen unter Sunniten Greueltaten verübt hätten. Ob sie dabei mit dem IS mithalten konnten, ist allerdings fraglich: Der ermordete im August 2014 in Syrien 700 Angehörige des sunnitschen Shaitat-Stammes, der einen Aufstand gegen die Herrschaft der fremden Terrortruppen gewagt hatte. Angeblich waren nur etwa hundert der Getöteten bewaffnet.
In den USA macht Nancy Pelosi, die Fraktionsvorsitzende der Demokraten im Repräsentantenhaus, derweilen den ehemaligen CIA-Direktor David Petraeus für die anhaltende Expansion des Kalifats verantwortlich, weil der in den Nuller Jahren die irakische Armee trainierte. Petraeus hatte vorher etwas rätselhaft gemeint, der Krieg im Irak sei einer von denen, die die USA "wahrscheinlich verlieren. wenn sie sie nicht gewinnen", weil die Zeit nicht für sie spiele. Auf Nachfrage ergänzte er, er glaube aber "definitiv" daran, dass man das Ruder noch herumreißen könne und werde.
Dass der IS trotz des Ausschaltens von angeblich mehr als 10.000 Kämpfern durch die Anti-Terror-Koalition weiterhin Zustrom von gewaltbereiten Salafisten hat, zeigt ein Fall aus Boston, der derzeit in US-Medien viel Aufsehen erregt: Dort nahm das FBI am Dienstag nach einer Schießerei den bei einem privaten Sicherheitsdienstleister angestellten 26-jährigen Usaamah R. fest. Ihm wird vorgeworfen, dass er zusammen mit seinem 25-jährigen Komplizen David W. plante, bei einem Anschlag Polizisten zu töten.
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