Im Jahr 2999

Futurama ab September in Deutschland

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Matt Groenings Zeichentrickserie "Futurama" wird ab 4. September in Deutschland von Pro 7 ausgestrahlt. Die in den USA seit März 1999 auf Fox laufende Serie konnte sich unter anderem durch ihre Geek-Witze (schon in der ersten Folge trinkt Roboter Bender eine Biermarke namens "Old FORTRAN") eine Fangemeinde bilden.

Groening, Schöpfer der Comicserie "Life in Hell" und der Simpsons, läßt Futurama - wie der Name nahelegt - in der Zukunft spielen. Fry, ein Pizzabote, gerät bei einer Auslieferung am 31.12.1999 in eine Kryokammer und wird am 31.12.2999 wieder aufgetaut. Dort trifft er auf alles, was in eine Science-Fiction-Serie gehört: Unter anderem einen alten Wissenschaftler, der sein einziger lebender Verwandter in der Zukunft ist, ein weibliches Alien mit nur einem Auge (woraus sich wunderbare Raumschiff-Einparkwitze ableiten lassen) und vor allem einen Roboter.

Bender, der Roboter übererfüllt die alte amerikanische Science-Fiction-Formel, nach der Roboter stereotype Züge von Afroamerikanern tragen, in grotesker Weise. Er verkörpert jedes nur erdenkliche negative Klischee und wird gerade damit (ähnlich wie Homer Simpson) zum großen Sympathieträger und eigentlichen Helden der Serie. Bender spricht überdies noch afroamerikanisches Englisch.

Damit ist auch gleich ein Problem der Serie angesprochen: Vorab-Tapes der Synchronfassung wurden noch nicht verschickt, Pro7 wird die Serie aber nicht im Zweikanalton ausstrahlen. Selbst wenn ähnlich grobe Fehler wie bei den Simpsons-Synchronfassungen (dort wurde u. a. "partisan politics" mit "Partisanenpolitik" übersetzt), vermieden werden, entgeht dem deutschen Zuschauer so eine Menge an Feinheiten und Witzen. Eine mit der englischen Sprache mittlerweile gut vertraute Generation ist somit, will sie sich auf diese Witze einlassen, auf RealVideo- oder MPEG-Dateien der Folgen aus dem Netz angewiesen. Die im Netz kursierenden Folgen sind auch mit ein Grund dafür, dass Pro7 die Serie ohne größeren Werbeaufwand sofort Montag Abend zur besten Sendezeit um 21.45 Uhr senden kann. Futurama-Merchandise findet sich längst auch in deutschen Comic- und Science-Fiction-Läden. Dem Zug von Futurama ins Abendprogramm folgen wieder die Simpsons, deren elfte Staffel ebenfalls ab 4. September jeweils Montag um 21.15 Uhr gesendet wird.