Iran verweist auf die üblichen Verdächtigen CIA und Mossad
Auch der Islamische Staat soll beteiligt sein, CIA-Mann Michael D'Andrea, seit Juni 2017 zuständig für verdeckte Operationen gegen den Iran, wird namentlich vom iranischen Staatsanwalt genannt
Nun hat der Iran die ausländischen Mächte beim Namen genannt, die man für die Proteste verantwortlich macht. Wenig verwunderlich ist es das Trio aus den USA, Israel und Saudi-Arabien. Der iranische Staatsanwalt Mohammad Djaafar Montazeri will, wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA meldet, auch die Namen derer wissen, die die Fäden gezogen haben, nämlich Michael D'Andrea von der CIA und einen Offizier des israelischen Geheimdienstes Mossad. Saudi-Arabien habe die Verschwörungen finanziert.
Unwahrscheinlich ist nicht, dass die Geheimdienste der drei Länder Pläne ausgebrütet haben, den Iran zu destabilisieren oder auch einen Regime Cange anzuschieben. US-Präsident Trump fährt seit Beginn seiner Präsidentschaft einen offensiven Anti-Iran-Kurs und will das Atom-Abkommen aushebeln. Israel sieht im Iran seinen Hauptfeind, der zudem Assad unterstützt und im Libanon die Hisbollah aufrüstet, während Saudi-Arabien sich mit den USA und auch Israel zusammengetan hat, um zur führenden Regionalmacht zu werden.
Dass Michael D'Andrea hinter einem Plot stehen könnte, ist auch nicht abwegig. Die New York Times berichtete im vergangenen Juni, der CIA-Agent, der auch als "Schwarzer Prinz" oder "Ayatollah Mike" bekannt ist, habe eine neue Aufgabe erhalten. Zunächst soll er die Jagd nach Osama bin Laden und dann den Drohnenkrieg geleitet haben, den die CIA geführt hat. Selbst die NYT räumt ein, dass dabei nicht nur Tausende von islamistischen Militanten, sondern auch Hunderte von Zivilisten getötet wurden. Nun also soll er unter dem neuen CIA-Chef Pompeo die Iran-Operationen leiten. Genaueres weiß man nicht, aus was diese bestehen, er selbst soll undercover arbeiten.
Klar dürfte nur sein, dass, wie es die NYT ausdrückt, er auch gegenüber dem Iran eine härteres Vorgehen bei den verdeckten Operationen pflegen wird: "a more muscular approach to covert operations". 2008 soll er zusammen mit dem Mossad etwa für die Ermordung des Terroristen Imad Mugniyeh durch eine Autobombe in Damaskus mit gewirkt haben (Tod eines Superterroristen).
Donald Trump hatte den Iran, bevor der Konflikt mit Nordkorea eskalierte, wo die beiden Staatsführer darum streiten, wer den größeren (Knopf) hat, als den primären Terrorstaat bezeichnet und ein Bündnis mit Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten gegen den Iran geschlossen.
Montazeri will auch wissen, dass die CIA-Mossad-Aktion unter dem Namen "Consequential Convergence Doctrine" gelaufen sein soll. Dafür sollen jahrelang Daten gesammelt worden sein, man habe verschiedene Szenarien durchgespielt, darunter angeblich auch Proteste gegen hohe Lebenskosten was. So sei die Modelle Tunesien und Libyen durchgespielt worden. Man habe sich für Libyen entschieden, was daraus bestehen soll, Unruhewellen von außen Richtung Zentrum zu schaffen.
Überdies habe man mit anderen Widerstandsgruppen wie den Volksmudschahedin, Anhänger der Monarchie, Nationalisten und Gruppen, die mit Kommunisten verbunden seien, zusammengearbeitet, womit schon alles in einer unwahrscheinlichen Suppe zusammengerührt wird. Um die vielseitige Bedrohung noch plastischer zu machen, muss auch der Islamische Staat herhalten. Der hatte im Juni 2017 bereits zwei Anschläge in Teheran ausgeführt, Iran sah dahinter Saudi-Arabien. Jetzt sollen zwei Operationsräume in Erbil (Irak) und in Afghanistan eingerichtet worden sein, um von dort Gruppen des Islamischen Staats in den Iran zu schleusen.