Kein Argument gegen den allgemeinen Mindestlohn
Fussnoten
Dieses ist den Angaben der Herbstgutachten zum tatsächlichen Wirtschaftswachstum, die jeweils zwei Jahre später veröffentlicht wurden, entnommen.
Der Konjunktiv ist zu verwenden, da man sie zuvor der in der Abbildung angegebenen linearen Transformation hätte unterziehen müssen, um gerade den brauchbaren Anteil der Prognosen zu erhalten.
Die durchgezogene Linie stellt eine lineare Regressionsgerade dar, deren Gleichung und Varianzaufklärung im Diagramm enthalten sind.
Besser gesagt, sie der angegebenen linearen Transformation mit negativem Regressionsgewicht zu unterziehen.
Da es sich jedoch um einen relativ eingeschränkten Betrachtungszeitraum handelt und die Varianzaufklärung lediglich 63% beträgt, ist hiervon eher abzusehen und am besten einfach keine Aussage über das Folgejahr zu treffen, die eine falsche Genauigkeit suggeriert.
Dies gemäß rückblickender Angaben des Herbstgutachtens 2012. Zu beachten ist des Weiteren, dass durch das Konjunkturpaket II im Jahr 2009 anti-zyklische Maßnahmen gegen die Krise ergriffen wurden. Diese hätten jedoch in den Prognosen für das Jahr 2010 ihre Berücksichtigung finden können, da sie bereits im Januar 2009 beschlossen wurden.
Siehe z.B. Heiner Flassbeck (2004), Glasperlenspiel oder Ökonomie.
Allein seit 1999 sind dadurch, dass die gesamtwirtschaftlichen Stundenlöhne nicht mehr an den Produktivitätszuwächsen beteiligt wurden, den ArbeitnehmerInnen kumuliert rund 1350 Mrd. Euro vorenthalten worden. Diese Beträge fehlen in den Sozialversicherungssystemen. Wären die Löhne gemäß Produktivitätszunahme gesteigert worden, würde auch der demographische Wandel kein ökonomisches Problem darstellen.
Siehe z.B. Gerhard Bosch (2012), Prekäre Beschäftigung und Neuordnung am Arbeitsmarkt.
Siehe z.B. John Schmitt (2013), Why Does the Minimum Wage Have No Discernible Effect on Employment?, Center for Economic and Policy Research.
Die sog. nominellen Lohnstückkosten, die die Lohn- und Produktivitätsentwicklung beinhalten, sind der zentrale Bestimmungsfaktor für die gesamtwirtschaftliche Preisentwicklung (BIP-Deflator).
Siehe hierzu auch Flassbeck & Lapavitsas (2013), The Systemic Crisis of the Euro - True Causes and Effective Therapies, Studie im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung