Kindsenthauptung durch "moderate Rebellen"
Nour-al-Din al-Zenki erhielten amerikanische Waffen
Wenn die Daily Mail über eine Greueltat berichtet, dann muss das nicht unbedingt heißen, dass diese auch so stattgefunden hat. Wenn aber auch Amnesty International und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF das dem Bericht zugrunde liegende Video für echt halten, dann spricht einiges dafür, dass die Tat so stattgefunden hat, wie sie auf der Handy-Aufnahme der Täter zu sehen ist:
Diese bärtigen Täter filmen sich dabei, wie sie einem etwa zehn- bis zwölfjährigen Jungen vorwerfen, zur regierungsfreundlichen syrischen Palästinensermiliz Liwa al-Quds zu gehören und ihm anschließend mit einem Messer den Kopf abschneiden. Dabei grinsen sie in die Kamera. Liwa al-Quds hat inzwischen verlautbart, der Junge sei gar kein Mitglied der Miliz gewesen, sondern stamme aus einer sehr armen Familie, die in einem nicht von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiet nördlich von Aleppo lebt.
Die Täter gehören zur regierungsfeindlichen Miliz Nour al-Din al-Zenki. Diese Miliz gehört wiederum zum Syrian Revolutionary Command Council, weshalb sie von westlichen Medien zu den so genannten "moderaten Rebellen" gerechnet wurde und über das amerikanische Military Operations Center (MOC) in Amman panzerbrechende BGM-71-TOW-Raketen erhielt. Die syrische Regierung hat deshalb die UN dazu aufgefordert, Maßnahmen gegen Länder zu ergreifen, die solche Gruppen fördern.
"Individuelles Fehlverhalten"
Das US-Außenministerium meinte dazu bislang lediglich, man habe Nour al-Din al-Zenki "ermuntert", den Fall aufzuklären. Die Gruppe gab inzwischen eine Erklärung ab, in der es heißt, die Enthauptung des Kindes sei ein "individuelles Fehlverhalten" gewesen.
Auf Twitter veröffentlichte Fotos legen jedoch nahe, dass unter den Kindsmördern zwei sehr hochrangige Nour-al-Din al-Zenki-Anführer waren: Muhammed Ma’yuf und Omar Salkhu. Auch ein kurz vorher veröffentlichter Bericht von Amnesty International weckt Zweifel daran, dass es sich bei der Greueltat um einen Einzelfall in individueller Verantwortung gehandelt hat: In der Torture Was My Punishment betitelten Beweissammlung berichten Zeugen und Opfer dass Folterungen und Entführungen nicht nur von der syrischen al-Qaida-Filiale al-Nusra-Front durchgeführt werden, sondern auch von Gruppen, die die USA als "moderate Rebellen" unterstützen - darunter auch von Nour-al-Din al-Zenki. Das Kinderenthauptungsvideo ist für die Menschenrechtsorganisation lediglich das "jüngste abscheuliche Zeichen" für die Menschenrechtsverletzungen, die diese Gruppen massenhaft begehen.
Streit um Moslembrüder
Nour-al-Din al-Zenki hat enge Verbindungen zur syrischen Moslembruderschaft. Syrische Moslembrüder sollen auch in der Neuköllner Dar-as-Salam-Moschee verkehren, die gerade Stein des Anstoßes für Streit in der Berliner SPD ist: Nachdem die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey dieser Moschee im Wahlkampf besuchte, verbot ihr populärer Vorgänger Heinz Buschkowsky den Sozialdemokraten in diesem Berliner Ortsteil, weiter mit seinem Namen Werbung zu machen.
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