Kommentar: Für eine Demontage von Container-Begriffen
Einer der größten Hemmschuhe für politische Kommunikation sind begriffliche Blockaden und schwer fassbare Mehrdeutigkeiten
Die Schwierigkeit, die der Begriff des Containers markiert, beginnt schon mit seinem eigenen Gebrauch und seiner eigenen Definition. Nein, wir sprechen hier gerade nicht von diesen praktischen Metall-Behältern, die auf den Meeren schippern. Der Terminus findet sich anderweitig auch im informatisch-programmtechnischen Bereich, wenn verschiedene Daten in ein bestimmtes Format ‚zusammengepackt‘ werden. Kultur- und Medienwissenschaften haben vor einigen Jahren bemerkt, dass das Prinzip des Containers mittlerweile eine fundamentale Praxis ist und den globalisierten Datentausch und Informations-Verkehr veranschaulichen kann.
Doch was kulturell am Container interessieren kann und sollte, ist vielleicht noch etwas anderes. Und wir bleiben im Bild: Ein Container ist ein Behälter für Unterschiedlichstes, in seinem Füllgut teilweise so disparat wie ein ganzer Hausstand beim Umzug. Eine entsprechende Verwendung des Begriffs findet sich mittlerweile v. a. in Sozial- und Politikwissenschaften. (Selbst eine medienwissenschaftliche Doktorarbeit von 2009 zur "Containerisierung" geht jedoch auf diese Variante nicht hauptsächlich ein und verwendet selbst nur in einem allgemeineren Sinne den Ausdruck "Containerbegrifflichkeiten" an einer einzigen Stelle.)
Es könnte sein, dass er eine ganz zentrale Problematik vieler Kommunikationen, insbesondere der politischen mit ihren praktischen Folgen, beschreiben hilft - bevor man effektiv an ihre Bearbeitung gehen könnte.
Klimawandel? Was meinen Sie eigentlich damit?
Das strukturelle Problem ist allgegenwärtig. Nehmen wir einmal das publizistische Hauptthema der Gegenwart: den sog. "Klimawandel".
Meistens wird er, auch aus journalistisch-praktischen Gründen, als einzelner Begriff verwendet. Er kann präzisiert werden durch den Zusatz "menschengemacht"/ "anthropogen". Das mildert seine Containerhaftigkeit. Denn für sich genommen hat er die Ursprungsbedeutung, alles zu bezeichnen von einer Erdatmosphäre mit drastisch höheren Temperatur- und CO2-Werten in stark schwankendem Verhältnis zueinander, über große Eiszeiten hinweg bis zu einer Phase der letzten 10.000 Jahre, die in ihren Temperaturwerten relativ stabil verliefen.
Mit "Klimawandel" allein ist also zunächst nichts gemeint, was heute meistens damit bezeichnet wird - vom politischen Konzeptpapier über den Zeitungsartikel zu einem der mindestens Billionen privaten Gespräche. Wer heute darauf anspricht, verzichtet meist auf den Zusatz "menschengemacht", obwohl er genau und nur diesen "Klimawandel" meint.
Der fortgesetzte Streit, der in der mächtigsten Nation, den USA, zu einem Ausstieg aus dem internationalen Klima-Abkommen führte, zielt auf ebendieses Attribut ab: menschengemacht oder nicht? President Trump just says: "No."
Die - je nach den umstrittenen Fakten mehr oder weniger begründete - Hysterie wird u. a. verstärkt durch die Folgen der Containerhaftigkeit. Gesetzt den Fall, die Symptome seien wenigstens korrekt dokumentiert - so sprechen wir immer noch von einem "Klimawandel", für den die Option 'anthropogen oder nicht' unbestimmt ist.
Wie wir in der allgemeinen Debatte sehen, liegt hier eine Ursache dafür, dass statt Verständigung und Klärung in den rhetorischen Abläufen sehr oft schon zur nächsten Stufe gesprungen wird, statt gemeinsam den ganzen Erkenntnisweg zu gehen. (Die Alarmisten geben dies sogar in der Tendenz zu - wir hätten dafür ja 'gar keine Zeit mehr'.) Wenn jemand an vorherrschender Klimapolitik Zweifel und Kritik äußert, so haben sich an erster Stelle die Begriffe "Klimawandel-Leugner" oder gar "Klima-Leugner" eingebürgert.
Die Container-Qualitäten dieser beiden Begriffe sind noch etwas anders gelagert. Sie bauen gewissermaßen auf dem Container "Klimawandel" auf und verkomplizieren ihn noch. Hinzu kommt dabei, dass sie im Modus einer informationellen Nötigung gerade in der erhitzten öffentlichen Debatte dazu beitragen, den besagten Erkenntnisweg von vornherein auszuschließen, dem Gegner in der Debatte einseitig Schuld zuzuweisen und ihn durch diese Stigmatisierung immer weiter in die Ecke zu drängen. (Dies sind Merkmale gewalttätiger, lebensentfremdender Kommunikation nach Marshall Rosenberg.) Die als Synonyme verwendeten Varianten "Klimawandel-Leugner" und "Klima-Leugner" sind dabei selbst noch eine Steigerungskurve. Deshalb: Kommando zurück.
Ein "Klimawandel" auf der Erde lässt sich nicht leugnen. Er findet jeden Tag statt. Er bestätigt sich an heißen und kälteren Jahren. Er ist bewiesen am Muschelkalk in Gebirgsgegenden. Den 'Leugner eines Klimawandels' kann es nicht geben, es sei denn, er wäre ein vollkommen Verrückter.
Dass von solchen "Leugnern" überhaupt gesprochen werden kann, setzt die Containerisierung seit Beginn des Diskurses über eine durch CO2-Ausstoß verursachte "Klima-Katastrophe" voraus. Denn was sie leugnen, ist eben nicht ein ständiger Klimawandel, sondern dessen Ursache in menschlichem Verhalten und Verbrauch fossiler Brennstoffe. Es müsste nun eigentlich jedem klar sein, dass demnach ein "Klima-Leugner" die Endstufe sprachlicher Präzision und Redlichkeit darstellt. Er reduziert einen notwendig gemeinten Wandel des Klimas auf das Klima als solches.
Neben den endlosen Kaskaden der journalistischen Beiträge lässt sich schon am Wikipedia-Artikel "Leugnung der menschengemachten globalen Erwärmung" ersehen, dass eine solche Reflexion derzeit auf breiter Ebene dezidiert nicht stattfindet. Zwar werden dem Leser die Varianten "Klimaleugnung, Klimawandelleugnung oder Klimawissenschaftsleugnung", "Klimawandelskepsis, Klimaskepsis und Klimaskeptizismus" vor Augen geführt. Doch das grundlegende Problem dieses Sprachgebrauchs ist getilgt. Dies hat erkenntnistheoretische Konsequenzen wie jede Nuance von Sprachgebrauch; und zwar nicht geringe.
Wir können uns an dieser Stelle nicht auch noch auf die Behauptung und Bestreitung einer stark vorhandenen Lehrmeinung des CO2-induzierten anthropogenen Klimawandels einlassen, um einstweilen sagen zu können: Vollständiger Konsens schon über die Grundlagen der Debatte herrscht nicht. Und sollte eine argumentative Redlichkeit systematisch der Zeichenbegrenzung in Überschriften geopfert werden dürfen, indem aus einem "bisher nur angenommenen anthropogenen Klimawandel" ein "Klima" wird, das angeblich jemand leugne, dessen Argumente deshalb erst gar nicht mehr gehört und verstanden werden dürften, und zwar auch deshalb, weil die dafür zur Verfügung stehende Zeit längst abgelaufen sei - also die Klärung nicht stattfinden darf, weil die Klärung nicht stattfinden darf?
Wir treffen hier noch auf ein weiteres wissenschaftstheoretisches Kardinalproblem, den logischen Zirkelschluss, der eigentlich als Ausschlusskriterium für wissenschaftliches Arbeiten gilt. In der laufenden Debatte der meistgehörten Stimmen gehört er zum vermeintlich guten Ton.
Der Linksdrall
Charakteristisch für die deutsche Nachkriegsöffentlichkeit ist darüber hinaus: Sozial- und Geisteswissenschaften waren und sind mehrheitlich "links". Deshalb ist einer der treffendsten Netzfunde zu "Containerbegriff" politikwissenschaftliche Analyse für die Linken-nahe Rosa-Luxemburg-Stiftung. Der Soziologe und DGB-Funktionär Maximilian Fuhrmann kritisiert an programmatischen Texten der Partei Die Linke "Containerbegriffe wie links, linksextrem oder linksmilitant", da sie nolens volens dazu dienten, auch "politische Positionen" abzuwerten, "die Freiheit und Gleichheit anstreben, weitreichende Demokratievorstellungen haben und auf humanistischen Werten beruhen."
Eine auch nur gemäßigt konservative Soziologie oder Kulturwissenschaft muss man geradezu mit der Lupe suchen. Was Fuhrmann der Linken rät, gilt jedoch für den Umgang mit sog. "Rechten" bei anderer Perspektivierung vielleicht umso mehr. Es ist durchaus am Rande immer wieder Thema, dass nach einer Sozialdemokratisierung der CDU im rechtskonservativen Bereich ein Vakuum entstanden sei, das nun die AfD fülle.
Gerade am Klimawandel aufgezeigte Problematiken kann man auch hier im Detail betrachten. Die Ursachen liegen dabei wohl historisch noch etwas weiter zurück und sind teilweise spezifisch deutsch. Erkenntniswert hierzu haben durchaus die kontinuierlichen Witzeleien darüber, dass alles, was mit Nationalsozialismus und Hitler assoziiert sei, den Vorwand zu Anschuldigungen, die Anwendung der sog. "Nazi-Keule" biete.
Die Besonderheit ist hier, dass diese Umdeutung durch eine recht singuläre historische Phase verursacht wurde. Zuvor eindeutig positiv besetzte Begriffe wie "Volk", "Familie" oder "Nation" waren diskreditiert, als eine Ursache von Krieg und Verfolgung identifiziert. Im Bemühen, die Entstehung von Menschenrechtsverletzungen und massenhafter tödlicher Gewalt zu vermeiden, arbeiten nach 1945 deutsche Historiker, Geisteswissenschaftler, Publizisten und Lehrer an einem ideologischen Umbau.
Unter den genannten Begriffen ist "Volk" das am stärksten marginalisierte, während es vorher im Zentrum des offiziellen Vokabulars stand (und im Rest der Welt wohl mehrheitlich noch steht, direkt und indirekt, teils auch eher als starke religiöse Identität). Die "Nation" überlebte im politischen Diskurs - nicht zuletzt überführt in "Vereinte Nationen". Zur "Familie" wäre eine noch speziellere Diskursgeschichte zu erzählen, die von der bisherigen Unumgänglichkeit biologischer Fortpflanzung zu einer mächtigen Transformation ihrer Bewertung, etwa in der Frankfurter Schule und ihrer Analyse der Entstehung totalitärer Systeme, führte. Ergebnis dieser und anderer Entwicklungen ist, dass das Prinzip Familie, gemessen an Geburtenziffern, in allen Industrieländern seit etwa einem Jahrhundert nicht mehr biologisch bestandserhaltend funktioniert.
Der Sprachgebrauch ist in diesem Fall vielgestaltig und nur teilweise umkämpft: Es darf ein "Familienministerium" geben, niemand wird lebens- und glücksspendende Aspekte von Familienleben bestreiten. Das Erbe der Familien-Kritik bei Erich Fromm u. a. wurde über die Studenten der 68er Zeit zu einem neuen Mainstream. In Kombination mit Wirtschafts- und Technikentwicklungen sowie dem Feminismus wurde für einige Jahrzehnte die Entkopplung von Familie und Selbstverwirklichung sowie Altersvorsorge möglich. Der aktuelle Stand lautet in der FAZ (02.09.2018):
Der Zuschuss des Bundes zur Rentenversicherung ist der mit Abstand größte Posten im Bundeshaushalt. Er wird nach der Finanzplanung auch so von 94 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 110 Milliarden Euro im Jahr 2022 steigen. (FAZ)
Das Prinzip der Umlagefinanzierung ist also fast völlig ausgehebelt. Die Änderungen menschlichen Verhaltens machen es zumindest notwendig, zuvor streng getrennte Ressorts miteinander zu verschalten, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Nicht mehr der Einzelne sorgt mit seinen unmittelbaren biologischen Angehörigen und Nachkommen durch Rentenzahlungen für seine Rente, sondern finanzielle Gewinne aus anderen Bereichen als dem bisherigen Rentensystem.
Dies gehört zu den gravierendsten Konsequenzen des erwähnten ideologischen und mentalitätsgeschichtlichen Umbaus, der im Spannungsfeld von Rechtskonservatismus und Linksliberalismus verortet ist. Die sprachliche Aushandlung verläuft dabei über Begriffe, deren eine wesentliche Eigenschaft die Containerhaftigkeit ist.
Würde, wie etwa bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, die Gründung einer Familie fast ausnahmslos die Voraussetzung einer menschlichen Existenz bedeuten, wären die genannten Querfinanzierungen etwa im Rentensystem nicht notwendig (sofern damit eine langfristig ausgeglichene Bevölkerungsentwicklung gewährleistet wäre; dauerhafte hohe Geburtenüberschüsse, wie außerhalb der Industrieländer vorherrschend, wären und sind genauso wenig ökonomisch tragbar).
Etwa mit dem Diskurs der Krititischen Theorie wurde die zuvor unhinterfragte "Familie" zum Containerbegriff. Ausgehend von Erich Fromm konnte Dieter E. Zimmer für ein breiteres Publikum am 14.08.1981 in der "Zeit" formulieren:
Das Phänomen Autorität macht uns zu schaffen. Es ist aber nicht die eher anthropologische Frage, ob Autorität sein muß, die Ideologen und Philosophen bewegt hat. Es ging, zumal seit dem Triumph Hitlers, um eine speziellere Frage, nämlich: Was bringt den Faschisten hervor? Woher rührt dessen "eigentümliche Mischung aus Aggressivität und hündischer Geducktheit" (Joachim C. Fest)? Was macht den Menschen, der nach oben katzbuckelt, liebedienert und stumm gehorcht und der nach unten tritt? Wie könnte man ihn verhindern? Eine Antwort darauf war die antiautoritäre Erziehung: ein alternatives Programm, aus der keine autoritären Persönlichkeiten, sondern mündige, selbständige, demokratische Menschen hervorgehen sollten. (Zeit)
Bis heute wurde damit ein Deutungskampf vorläufig entschieden: Kaum verhohlen verlief nun die assoziative Linie von einem Begriff wie "Familie" nicht mehr hin zu 'Liebe, Glück, Wohlstand, Stabilität', sondern zu 'psychischer Deformation, zwischenmenschlicher und staatlicher Unterdrückung, Totalitarismus, Gewalt und Krieg'.
Die von Maximilian Fuhrmann für die Linke in Anspruch genommenen Begriffe "Freiheit und Gleichheit", "weitreichende Demokratievorstellungen" und "humanistische Werte", die gegen "Containerbegriffe wie links, linksextrem oder linksmilitant" in Schutz zu nehmen seien, könnten mit entsprechendem theoretischem Aufwand auch für die rechtskonservative Seite durchgeführt werden.
Eine neben politischen Definitionen zudem religiös-katholisch orientierte Wochenzeitung wie die "Junge Freiheit" dürfte in Deutschland das größte Organ für entsprechende rechtskonservative Positionen sein, die in einem weithin herrschenden Linksliberalismus jedoch ebenso nahe bei einem entsprechenden 'Rechtsextremismus' gesehen wird. Zu den permanenten Deutungskämpfen, innerhalb derer die Rechte nach 1945 nicht nur, aber v. a. in Deutschland in die Defensive geriet, gehören die differierenden inhaltlichen Sortimente, die wir in den Containerbegriffen vorfinden. Und auch die von Fuhrmann erwähnten Ideale zählen dazu: Ob "Humanismus" das Selbstbestimmungsrecht von Frauen oder ein gesetzliches Verbot von Abtreibungen bedeutet, hängt von einer Links- oder Rechtsorientierung der jeweiligen sprachlichen Äußerung ab, die einen solchen abstrakten Begriff verwendet.
Auch wenn ein Diskurs dadurch in letzter Konsequenz völlig unpraktisch kompliziert werden kann, bedarf es zumindest der wiederholten Erinnerung daran: Ein Autor wie Fuhrmann selbst, der hier vom Containerbegriff "Linksextremismus" handeln will, gerät ohne erkennbare Selbstreflexion in erkenntnistheoretische Fährnisse, indem er "humanistische Werte" etc. in semantischer Selbstverständlichkeit anführt. Sie sind hingegen durchweg nicht selbstverständlich. In einer heute bis in den christlich-konservativen Bereich von linksliberalen Theorien beeinflussten Öffentlichkeit ist dies eine nur scheinhafte Selbstverständlichkeit.
Man kann ein eigenes Thema daraus machen, dass die Auseinandersetzung hierüber im Fall von "Familie" oder gar "Volk" aus mehreren Gründen - und unter nicht transparenter publizistischer und wissenschaftspolitischer Einwirkung - derzeit wenig dynamisch ist. Der Fall gilt als vorläufig abgeschlossen. Der erreichte und fraglos vorhandene (ggf. sogar in die Zukunft fraglos fortzuschreibende) "Frieden" sei der Überwindung von Rechts-Ideologien zu danken.
Das Gegenteil ist der Fall im ersten Beispiel der Klima-Debatte. Hier wurde innerhalb weniger Jahre ein im Ökologismus ca. 20 Jahre schwärendes Thema zur Hauptattraktion. Die weit überwiegende Zahl der sprachlichen Äußerungen wurde dabei von Desinteresse oder Neutralität hin zu einer existenziellen Notwendigkeit transformiert. Die Vorstellung einer "Klima-Katastrophe" änderte die Semantik des Containerbegriffs "Klimawandel" von einer prinzipiell seit Beginn systematischer Forschung bekannten Wandelbarkeit hin zu Überzeugung von der Richtigkeit einer von Menschen und CO2-Wirkung ausgehenden unweigerlichen steilen Steigerung betreffender Messkurven.
Konfliktlösung? Nicht in Sicht
Der vorliegende Text ist eine Konfliktbeschreibung und sollte schon veranschaulicht haben, dass einfache Auflösungen im Diskurs nicht zu erwarten sind. Hier weitgehend nicht angesprochen werden konnten dabei weitläufige politische, wirtschaftliche und institutionelle Implikationen. Es ging um deren Wirkungen in der sprachlichen Realisierung.
Zumindest in einzelnen Alltagssituationen könnte man sich als Einzelner bei Bedarf dafür engagieren, dass Verständigung nicht unter ineinander verkanteten verbeulten Container-Haufen verschüttet wird. Dies bildet immer die ersten Erfahrungswerte, was damit analytisch und politisch noch anzufangen wäre.
Ein weiteres großes Thema wäre, inwiefern neue technische Implementierungen das Spiel substanziell ändern könnten. Sowohl die zunehmende kommunikative Vernetzung unterschiedlichster Akteure kann hierfür ein Vorteil sein - zumindest, wenn bestimmte Spielregeln eingehalten würden und überprüfbar wären. Neben diesen eher Hardware-seitigen Implementierungen könnte es um Algorithmisierungen gehen, in denen schließlich bestimmte sprachlich-begriffliche Äußerungen Warnhinweise erhalten, wenn sie hinter bestehende Erkenntnisstände zurückfallen und/oder auf angebliche Beweise rekurrieren, die einstweilen nicht als solche einzustufen sind.
Wie sehr die sprachliche Interaktion in nicht-sprachliche Realitäten und Systeme hineinwirkt, ließ sich an Containerbegriffen wie "Klimwandel", "Extremismus", "Familie" und weiteren Containern neben und in diesen Containern zweifelsfrei zeigen. Wer deshalb meint, betreffende Fachdisziplinen seien gegenüber anderen eher nebensächlich, könnte deshalb durchaus tragisch an ebenjenen Realitäten scheitern, die er entweder für definitiv und unabänderlich oder unabhängig von solchen kulturellen Phänomenen sieht.
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