Konflikte bei der Deutschen Welle: "Intendant äußert ungerechtfertigte Vorwürfe"
Seite 2: Personelle Konsequenzen vor Ende einer Untersuchung
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Dass die Darstellung von Herrn Limbourg nicht ganz schlüssig ist, scheint sich auch darin zu zeigen, dass aus der DW-Belegschaft heraus derzeit eine Petition gegen die Entlassungen lanciert wird. Was wissen Sie darüber?
Matthias von Fintel: Mich wundert das nicht. Uns ist sie bekannt, wurde aber nicht von ver.di initiiert. Unsere Kritik an den beschriebenen Vorgängen wird dadurch aber sicherlich bestätigt. Die Vorwürfe seitens der Senderleitungen gegen ver.di werden damit auch erkennbar konterkariert.
Nun hat es ja eine Untersuchung gegeben. Weshalb konnte dieser widersprüchliche Fall bislang dennoch nicht geklärt werden?
Matthias von Fintel: Weil die Untersuchung – bevor es ein Ergebnis gab – vorzeitig durch die Personalmaßnahmen beendet worden ist.
DW-Intendant Limbourg sieht Ihre Gewerkschaft als treibende Kraft hinter dem Konflikt. Dabei sei die ver.di in der Frage selbst gespalten. Sind Sie im eigenen Haus isoliert?
Matthias von Fintel: Im Gegenteil, wir sind in der Deutschen Welle sehr gut verdrahtet. Unsere Informationen bekommen wir als Gewerkschaft in Mitgliederversammlungen und Besprechungen des Senderverbandes - also der gewerkschaftlichen Betriebsgruppe.
Unsere Positionen entstammen aus der unmittelbaren Sachkenntnis. Wir zweifeln nicht am beschrittenen Vorgehen. Wie gesagt, auch der Gesamtpersonalrat hat die gleichartige Kritik am Vorgehen geäußert. ver.di befindet sich also auch im Einklang mit der mehrheitlichen Arbeitnehmervertretung.
Ver.di hat sechs Forderungen aufgestellt. Und was passiert, wenn die nicht erfüllt werden?
Matthias von Fintel: Wir regen mit den Punkten an, sich konstruktiv und positiv nach vorne zu entwickeln. Das ist der Weg, den wir beschreiten wollen.
Die Deutsche Welle wird maßgeblich aus den Bundesetat finanziert, unter anderem mit Mitteln des Auswärtigen Amtes und des Entwicklungsministeriums. Wird die Debatte um die Personal- und Betriebspolitik des Senders auch dort zu führen sein?
Matthias von Fintel: Ganz gewiss, denn beispielsweise bei den aus unserer Sicht ungerechtfertigt freigestellten Freien handelt es sich um angesehene journalistische Köpfe, die der Deutschen Welle gut zu Gesicht standen.
Ist Peter Limbourg als Intendant der Deutschen Welle noch haltbar?
Matthias von Fintel: Dazu kann nur der Rundfunk- und Verwaltungsrat etwas Qualifiziertes äußern. In diesen Gremien wird das beraten – aber zu Personalien natürlich vertraulich.
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